19.09.2013

Woche der Wiederbelebung: Aktion im WKK Heide

Heide - "Die ersten Minuten sind entscheidend. Der Ersthelfer ist der wahre Lebensretter. Wir können nur übernehmen", weiß die angehende Rettungsassistentin Melina Stührk zu berichten. Nur sechs Minuten ohne Sauerstoff - und das Gehirn hat irreversiblen Schaden genommen. Es ist also ein "Rennen mit der Zeit", in das jeder zufällige Passant geschickt werden kann, als Opfer, aber auch als Helfer. Im Rahmen der bundesweiten "Woche der Wiederbelebung" haben daher Thomas Zugck, Oberarzt in der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, und ein Team aus Rettungsassistenten und Fachpflegekräften alle Interessierten geschult. Dazu wurden den ganzen Tag über Informationen und praktische Übungen im Foyer des Westküstenklinikums angeboten.

Ziel der Aktion "100 pro Reanimation - ein Leben Retten" ist es, der Bevölkerung die Angst zu nehmen, im Notfall zu helfen. Gefragt waren demnach Menschen, die sich trauen, bei einem Bewusstlosen eine Herzdruckmassage durchzuführen, bis die Rettungsassistenten übernehmen. Bewusstsein prüfen, 112 rufen und 100-mal pro Minute auf den Brustkorb drücken lauten dabei die drei einfachen Regeln, die die Rettungsassistentin und Dozentin der Rettungsakademie der RKiSH Christiane Murr den Interessierten in der großen Lobby des WKK vermittelte.

Für alle sicht- und erlebbar gaben Olaf Ehlers, Fachkrankenpfleger für Anästhesie, und die anderen Teammitglieder in der Lobby Unterricht für Jedermann in Sachen Wiederbelebung. Als "Opfer" dienten dabei Hightech-Puppen, die zahlreiche menschliche Funktionen simulieren können. Sie können die Atmung simulieren und ihre Körper bieten bei der Herzdruckmassage denselben Widerstand wie echte Menschen. "Wir trainieren Reanimation, sowohl auf Laienbasis, als auch für bereits medizinisch geschultes Personal", erklärte Murr. So kam bereits am Morgen des ersten Aktionstages eine ganze Gruppe von Handwerkern des WKK zum Üben vorbei, die vom Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, PD Dr. Tilman von Spiegel, empfangen wurden.

"Jeder sollte sich an diese einfachen Wiederbelebungsmaßnahmen herantrauen und sich auch nicht scheuen, die in vielen öffentlichen Gebäuden, Schwimmbädern und Feuerwehrhäusern hängenden Defibrilatoren zu nutzen", erklärte Thomas Zugck. Der Oberarzt und seine Assistenten zeigten sich mit dem Verlauf der Aktion zufrieden. Immerhin gibt es  bereits nach dem ersten Aktionstag schon über 50 potentielle Lebensretter mehr in Dithmarschen, die sich im Notfall trauen, das umzusetzen, was sie heute gelernt haben: prüfen, rufen, 100-mal pro Minute drücken! Weitere Informationen im Internet unter: <link https: www.einlebenretten.de projekte.html>www.einlebenretten.de/projekte.html.

 

Auch die Haustechniker des Westküstenklinikum wurden von Chefarzt PD Dr. Tilman von Spiegel in Wiederbelebungsmaßnahmen geschult. (Foto: WKK)