Geburtshilfe

Unser Wissen für die Kleinsten

Fragen und Antworten zum Thema Frühgeburt

Das Perinatalzentrum des WKK ist als Level I-Zentrum zertifiziert. Das bedeutet, dass wir die höchsten Anforderungen erfüllen und auch bei Früh- und Risikogeburten die Maximalversorgung sicherstellen können.

Wir verstehen, dass eine mögliche Früh- oder Risikogeburt bei werdenden Eltern häufig Ängste und Nervosität auslöst. Daher teilen wir gerne unser Wissen mit Ihnen und beantworten all Ihre Fragen.

Die Funktionstüchtigkeit der Organe ist maßgebend für die Überlebensfähigkeit eines Frühgeborenen. Zumeist sind die lebenswichtigen Organe in der 22.-24. Schwangerschaftswoche ausgebildet, es muss jedoch immer der individuelle Fall betrachtet werden. Entsprechend gibt es keine einheitliche Grenze, ab wann wir eine Behandlung eines Frühgeborenen empfehlen.

In deutschen Perinatalzentren ist es in der Regel so, dass den Eltern bei einer Geburt nach 24 vollendeten Schwangerschaftswochen zu einer Behandlung geraten wird. So traurig es ist: Bei weniger als 22 vollendeten Schwangerschaftswochen sind die Risiken größer als die Überlebenschancen. Daher raten wir in solchen Fällen von einer Behandlung ab.

In jedem Fall sind Sie als Eltern aber an der Entscheidungsfindung beteiligt.

Frühgeborene sind Kinder, die vor 37 vollendeten Schwangerschaftswochen geboren werden.

Mit Hilfe dieser Technik möchten wir Frühchen und kranken Babys einen besonders intensiven Kontakt zu ihren Eltern ermöglichen. Im Rahmen der Intensivbehandlung legen wir die Kinder so oft es geht auf die nackte Brust der Mutter oder des Vaters.  So können die Kleinen den Herzschlag der Eltern und die Körperwärme fühlen, was die Lebensgeister unterstützt.

Ein Neugeborenes bezeichnet ein Kind in den ersten 28 Lebenstagen.

Reifgeborene sind Kinder, die nach 37 vollendeten Schwangerschaftswochen geboren werden.

Hierbei handelt es sich um ein geschlossenes Wärmebett für Frühgeborene. Mit dessen Hilfe können annährend dieselben Umweltbedingungen erzeugt werden, wie sie im Mutterleib herrschen.

Die Neonatologie ist die Medizin, die sich auf die Neugeborenen-Periode von Kindern spezialisiert hat. Dies schließt sowohl die Versorgung von reifgeborenen als auch von zu früh geborenen Neugeborenen ein. Aufgrund der Empfindlichkeit dieser Kinder kann man die Neonatologie umgangssprachlich als Intensivmedizin für Babys bezeichnen.

Vorzeitige Wehen können meist durch Medikamente und Bettruhe noch einmal gehemmt werden, erfordern aber eine Betreuung der Risikoschwangerschaft in einem Perinatalzentrum. Bei Wehen vor der 37. Woche sollte sich die Schwangere umgehend in einer Geburtsklinik vorstellen, damit eine Frühgeburt aufgehalten werden kann.

Bei zu früh geborenen Kindern ist die Lunge oftmals noch nicht komplett ausgereift. Doch durch gezielte Maßnahmen, beispielsweise durch einen künstlichen Lungenfilm (Surfactant) und mechanische Atemhilfe, können wir die Atmung stützen und ausgleichen.

Fehlbildungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes und der Harnwege können oft schon unmittelbar nach der Geburt durch einen spezialisierten Kinderchirurgen, oder im Bereich des Nervensystems durch einen Neurochirurgen, operativ korrigiert werden. Elemente unseres umfassenden Behandlungskonzeptes sind die Beratung der Eltern vor der Geburt, die kinderärztliche Betreuung auf unserer Neugeborenenintensivstation, spezielle Narkosen durch erfahrene Anästhesisten und die Betreuung auch nach der Entlassung.

Etwaige Herzfehler werden häufig bereits vor der Geburt und in den ersten Lebenstagen festgestellt. Unsere Kinderkardiologie bietet in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Kiel echokardiographische Untersuchungen, ausführliche Beratung der Eltern und die frühzeitige Koordination einer optimalen Behandlung.