11.02.2020

Update zum Aufnahmestopp - Desinfektionsmaßnahmen auf Station weitgehend abgeschlossen

Mit der geplanten Vernebelung von drei verbliebenen Räumen  mit Wasserstoffperoxid werden die Desinfektionsmaßnahmen auf der Frühgeborenenintensivstation an den Westküstenkliniken morgen Abend weitgehend abgeschlossen sein. 

Bei der hygienischen Sanierung der Frühgeborenenintensivstation waren die Westküstenkliniken konsequent. Sämtliches Verbrauchsmaterial in dem Bereich landete auf dem Müll, Maßbänder, Stauschläuche und andere kleine Gerätschaften wurden fachgerecht entsorgt und ersetzt. Auch Medikamente, Babynahrung, Waschlotion wurde weggeworfen und neu beschafft. Die Syphons und Perlatoren von allen Waschbecken und Duschen auf der Station wurden ausgetauscht.

Darüber hinaus wurden die Inkubatoren und Geräte aufbereitet sowie alle Räume zweimal einer so genannten Schlussdesinfektion unterzogen. Die Oberflächen inklusive der Wände in den Räumen sowie das darin verbliebene Inventar wurden mit einem scharfen Desinfektionsmittel im Abstand von einem Tag zweimal scheuer-wischdesinfiziert. Vorhänge und Fenster wurden ebenso gereinigt wie die Flure.

„Die zweimalige Schlussdesinfektion entspricht den gängigen Standards und ist laut den Empfehlungen von Experten schon alleine ausreichend für eine hygienische Sanierung“, erklärt die Leiterin der Krankenhaushygiene, Dr. Christiane Sause. „Darüber hinaus gehend haben wir uns entschieden, die Zimmer zusätzlich mit Wasserstoffperoxid zu vernebeln, um dadurch zusätzliche Sicherheit zu schaffen.“

Neben den Räumen auf der Kinderintensivstation wurden auch alle Bereiche, in denen sich Kinder vor einer möglichen Aufnahme auf der Kinderintensivstation aufhalten, wie die Kreißsäle und der Sectio-OP für Notkaiserschnitte, ebenso der Schlussdesinfektion und der Vernebelung unterzogen. 

Die Maßnahmen werden voraussichtlich morgen Abend vorerst abgeschlossen sein. Die Zimmer, in denen zurzeit noch kleine Patienten behandelt werden, werden nach deren Entlassung auf gleiche Weise desinfiziert.

Nach Abschluss der Desinfektionsmaßnahmen werden im weiteren Verlauf engmaschige Umgebungsuntersuchungen durchgeführt, um die anhaltende Keimfreiheit zu dokumentieren.

Die vor der Desinfektion vorgenommenen Umgebungsuntersuchungen haben unterdessen einen positiven Befund ergeben: In einem Patientenbadezimmer wurde im Abfluss eines Waschbeckens der Keim in einer Probe nachgewiesen, die am 29. Januar gezogen worden war. Das Patientenbadezimmer ist von den Patientenzimmern durch einen Flur getrennt. In den Patientenzimmern selbst gibt es keine Nassbereiche.

„Das ist eine Spur, wie die Serratien auf die Station gekommen sein könnten. Ob es sich dabei aber auch um denselben Stamm der Serratien handelt, der bei den besiedelten Kindern nachgewiesen wurde, wird jetzt im Nationalen Referenzzentrum für Darmbakterien in Bochum untersucht“, erklärt Dr. Christiane Sause. „Unabhängig davon haben wir die potentielle Quelle im Zuge der hygienischen Sanierung beseitigt. Denn auch das Badezimmer wurde desinfiziert und vernebelt. Syphon, Perlator und der Trinkwasserfilter am Waschbecken wurden gewechselt.“

Die verbliebenen sieben mit Serratien besiedelten Kinder müssen aufgrund ihrer Frühgeburtlichkeit noch mehrere Wochen auf der Station verbleiben. Aus diesem Grund bereitet die Kinderklinik die räumliche und personelle Trennung der Frühgeborenenintensivstation vor. Damit werden die Kinder in einem räumlich und personell vollständig von den anderen Räumen der Intensivstation abgetrennten Bereich untergebracht. 

„Mit diesen Maßnahmen werden wir voraussichtlich ab Anfang März wieder kleine Frühgeborene aufnehmen können“, sagt der Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Thorsten Wygold und betont: „Kinder ab der 35. Schwangerschaftswoche und darüber hinaus können wir schon jetzt ohne Einschränkungen versorgen.“

Aktuell werden aufgrund ihrer Frühgeburtlichkeit auf der Station acht Kinder versorgt, von denen sieben mit Serratien besiedelt sind. Sie zeigen keine Anzeichen für eine Infektion.

Auf unserer Website www.westküstenkliniken.de beantworten wir auf der Seite unseres Geburtszentrums die wichtigsten Fragen zu den laufenden Hygienemaßnahmen.