07.12.2009

Zehn Jahre Kardiochirurgie am Westküstenklinikum

Oberarzt Frank Jordan neuer Leiter der Invasiven und Operativen Kardiologie

Heide - In Dithmarschen haben die Menschen deutlich bessere Chancen, einen Herzinfarkt zu überleben, als in den meisten anderen Regionen Deutschlands. Das ist spätestens seit der sogenannten Bruckenberger-Studie bundesweit bekannt. Einer der Hauptgründe für die positive Entwicklung dürfte in der erfolgreichen Arbeit des Kardiologischen Zentrums Westküste am Westküstenklinikum Heide liegen. Ein Teilbereich des Zentrums, die "Invasive und Operative Kardiologie", kann mittlerweile auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Denn am 1. Dezember 1999 wurde die erste Bypassoperation in Heide von Kardiochirurgen des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, durchgeführt.

Seit dieser Zeit ist die Zusammenarbeit zwischen den Spezialisten der Kieler Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie um Prof. Dr. Jochen Cremer und der Medizinischen Klinik in Heide um Prof. Dr. Fritz S. Keck weiter vertieft worden. Aufseiten des Westküstenklinikums wurde dieser Bereich von Dr. Gerald Ould-Yahoui aufgebaut und geleitet. Die Funktion des Leiters der Invasive und Operative Kardiologie hat inzwischen Oberarzt Frank Jordan übernommen. Dr. Ould-Yahoui konzentriert sich indessen verstärkt unter anderem auf die ebenfalls am WKK angesiedelte Herzinsuffizienzambulanz.

"Unser Konzept der möglichst ortsnahen Versorgung in Zusammenarbeit mit Kardiochirurgen der Kieler Universität hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und wurde kontinuierlich ausgebaut", erläutert Prof. Keck. Die Zahl der Eingriffe sowie der herzspezifischen Untersuchungen sei seit 2002 stetig gestiegen.

Immerhin zählen Herzkrankheiten trotz erheblicher Fortschritte noch immer zu den großen Herausforderungen in der modernen Medizin. Die Behandlung von Infarkten und Rhythmusstörungen sowie Maßnahmen wie die Implantation eines Herzschrittmachers oder Defibrillators und Herzkranzgefäßerweiterungen werden von erfahrenen Teams aus Heide vorgenommen.

In vielen Fällen kann ein notwendiger operativer Eingriff im Westküstenklinikum vorgenommen werden. Dazu zählen Bypass-Operation am offenen Herzen. Mittlerweile hat eine weitere Operationstechnik Einzug im WKK gehalten: Patienten, die entsprechende Schädigungen am Herzen vorweisen, werden vor Ort Herzklappen eingesetzt.

Auch spezielle mechanische Unterstützungsverfahren bei einem kardiogenen Schock oder bei schweren Herzinfarkten stehen dem Team in Heide zur Verfügung. Mithilfe einer Intraaortale Ballonpumpe - oder kurz IABP - kann die Pumpleistung des Herzens deutlich verbessert werden. Diesem System kommt eine erhebliche Bedeutung zu.

Im Anschluss an einen Eingriff können Patienten auf der interdisziplinären Intensivstation betreut werden. Nach der Intensivüberwachung und der Behandlung auf Station kommen Patienten in der Regel anschließend in die Frührehabilitation, wo sie wieder fit für den Alltag gemacht werden. Auch wenn ein Patient in Kiel operiert werden muss, kann er zur Rehabilitation zurück an die Westküste - und ist damit auch für seine Angehörigen viel leichter zu erreichen.

Beteiligte Kliniken und Institutionen
Westküstenklinikum Heide
Medizinische Klinik,
Chefarzt Prof. Dr. Dipl.-Psych. Fritz Sixtus Keck
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin,
Chefarzt PD Dr. Tilman von Spiegel
Klinik für Frührehabilitation und Geriatrie,
Chefarzt Dr. Dr. Ulrich Kuippers
Esmarchstraße 50, 25746 Heide
Telefon: 0481 / 785-0

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Direktor Prof. Dr. Jochen Cremer
Klinik für Kardiologie, Direktor Prof. Dr. Rüdiger Simon
Arnold Heller Str. 7, 24105 Kiel

Prof. Dr. Jochen Cremer, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel. (Foto: UKSH)

Freuen sich über das Jubiläum: Oberarzt Frank Jordan, Leiter der Invasiven und Operativen Kardiologie am Westküstenklinikum Heide (li.), und Prof. Dr. Fritz Sixtus Keck, Chefarzt der Medizinischen Klinik. (Foto: WKK/Kienitz)