15.06.2012

Westküstenklinikum Heide: Entbindungsstation, Pädiatrie und Neurologie jetzt unter einem Dach

Heide - Neues Küchengebäude, Ärztehaus, Rettungsdienst-Arena, Bettenhaus- und Funktionsneubau - mehr als 100 Millionen Euro sind im vergangenen Jahrzent in die Erneuerung und Modernisierung des Westküstenklinikums Heide geflossen. Dabei hat das Klinikum ein völlig neues "Gesicht" bekommen: Das Krankenhaus entspricht jetzt nicht nur in jeder Hinsicht den Erfordernissen der modernen Medizin, sondern hat auch optisch den Weg ins neue Jahrhundert beschritten.

Mit der Sanierung des Hauses D - am Haupteingang rechts - sind die mehrere Jahre währenden größeren Baumaßnahmen am Westküstenklinikum vorerst abgeschlossen worden. In Anwesenheit von Landrat Dr. Jörn Klimant sowie Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesundheitswesen wurde das Gebäude bei einer Einweihungsfeier seiner neuen Bestimmung übergeben. 

Insgesamt sind im Haus D noch einmal 16 Millionen Euro allein in diese Sanierungsmaßnahme investiert worden. Dabei konnten erstmals alle wichtigen Untersuchungs- und Behandlungseinheiten "rund ums Kind" unter einem Dach vereinigt werden. Das betrifft zum einen die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin unter Leitung von Chefärztin Priv. Doz. Dr. R.-Christiane Seitz, zum anderen den geburtshilflichen Bereich der Frauenklinik unter Leitung von Chefarzt Dr. Thomas Kunz.

"Wir haben auch bei der Planung dieses Umbaus an unser bewährtes Prinzip der kurzen Wege gedacht", erläuterte Harald Stender, Geschäftsführer der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH. Kreißsäle, Entbindungsstation und Kinderintensivstation befinden sich auf einer Ebene, so dass im Zweifelsfall ein Kinderarzt in kürzester Zeit auch zu einer Entbindung dazu kommen kann. Damit wird das Perinatalzentrum des Westküstenklinikums, in dem auch zu früh geborene oder kranke Babys versorgt werden noch einmal optimiert. 

Im Erdgeschoss befinden sich nun die Ambulanzen der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die allgemeine Kinderstation sowie eine Mutter-Kind-Einheit. Im ersten Obergeschoss sind die Kreißsäle, die Entbindungsstation und die Kinderintensivstation mit direkter Anbindung zu den Operationssälen untergebracht. Die Anordnung verdeutlicht, dass die Versorgung von Frühgeborenen und Risikoschwangeren räumlich erheblich verbessert werden konnten.

Auch die Klinik für Neurologie unter Leitung von Chefarzt Priv. Doz. Dr. Johann Meinert Hagenah hat nach der Zeit im Provisorium ein neues "Zuhause" gefunden. Im 2. Obergeschoss des Hauses D befinden sich künftig die Station sowie ein umfassender diagnostischer Bereich, der unter anderem das EEG beinhaltet. Darüber hinaus befindet sich in der Klinik die so genannte Stroke Unit, eine Schlaganfall-Spezialeinheit mit sechs Betten. 

Für das dritte Obergeschoss ist eine interdisziplinäre allgemeine Regelleistungsstation vorgesehen; dieser Bereich wird jedoch vorübergehend von der Klinik für Neurochirurgie unter Leitung von Chefarzt Dr. Urs Nissen genutzt.

Weitere Bauplanungen

Obwohl mit der Sanierung des Hauses D die großen Bauvorhaben am WKK abgeschlossen sind, wird - im kleineren Rahmen - weitergebaut. Voraussichtlich im Oktober wird das Labor in das Untergeschoss des Neubaus (Haus C) ziehen. Dabei entsteht eine deutlich verbesserte Anbindung an die Operationssäle, die Intensivstation und den Schockraum zur Versorgung Schwerverletzter. Nach dem Umzug des Zentrallabors wird das jetzige Haus K, ein ehemaliger Panzerschuppen, endgültig abgerissen.

Saniert wird zudem noch das Haus E links neben dem Neubau, in dem sich zurzeit noch die Frauenklinik sowie die Neurochirurgische Klinik befinden. "Ab Ende dieses Jahres kann das Gebäude für etwa fünf Millionen Euro komplett saniert und damit innerhalb von ein bis eineinhalb Jahren auf den Stand der Zeit gebracht werden", berichtete WKK-Geschäftsführer Stender. Diese Maßnahme wird mit Mitteln des Landes Schleswig Holstein in Höhe von drei Millionen Euro gefördert.

Im Anschluss an diese Sanierungs- und Umbaumaßnahmen wird der gynäkologische Bereich der Frauenklinik wieder im ersten Obergeschoss einziehen und damit auf der gleichen Ebene liegen wie Entbindungsstation und Kreißsaal in Haus D. Im zweiten Obergeschoss wird die neurochirurgische Station vor allem im Hinblick auf die Sanitärbereich "überholt". Und im Erdgeschoss werden Räume für die ambulante Untersuchung und Behandlung der Patienten untergebracht. Dazu gehört zum Beispiel die Sprechstunde der Klinik für Neurochirurgie.

Lachende Gesichter bei der "Schüsselübergabe" (v.l.): Architekt Uwe Mumm und Landrat Dr. Jörn Klimant. (Foto: Kienitz)