Heide – Das Westküstenklinikum Heide hat die operative Behandlung von Erkrankungen im Brustkorb als neuen Schwerpunkt etabliert. Die Abteilung unter Leitung von Chefarzt Dr. Marc Olaf Liedke ist daher in „Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie“ umbenannt worden. „Aufgrund einer Erweiterung unseres Ärzteteams sowie umfangreicher Fort- und Weiterbildungsprogramme für das gesamte Team können wir jetzt auch Patienten im gesamten Bereich des Thorax operieren. Dazu gehören zum Beispiel die Operation am Brustkorb nach einem schweren Unfall oder die Entfernung von Tumoren in der Lunge“, erläutert Dr. Liedke. Damit konnte die chirurgische Versorgung der Bevölkerung in der Region weiter komplettiert werden.
Ein Schwerpunkt des neuen Bereiches liegt in der Operation von Tochtergeschwülsten (Metastasen). Auch die Behandlung von Verletzungen des Zwerchfells und der Lunge gehört zum Spektrum der Klinik. „Durch die hervorragende Zusammenarbeit sowohl mit den Haus- und Fachärzten an der Westküste, als auch mit den Kollegen anderer Fachabteilungen im WKK ist bei uns jetzt zudem die operative Behandlung des Bronchialkarzinoms möglich“, erläutert der Leitende Oberarzt der Klinik, PD Dr. Erik Schlöricke, der am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, die entsprechende Weiterbildung absolvierte. Ihm zur Seite steht Prof. Dr. Peter Kujath, ein erfahrener Operateur und renommierter Thoraxchirurg, der an einigen Tagen im Monat im WKK tätig ist. Aufgrund der personellen Verstärkung und neuer Organisationsstrukturen konnten die Behandlungsabläufe und die Wartezeiten auf eine Operation mittlerweile deutlich verkürzt werden.
Eine Besonderheit - auch innerhalb des Fachgebietes - ist die minimal-invasive, videoassistierte Thoraxchirurgie (VATS). Auf diese Weise kann im WKK zum Beispiel ein Pneumothorax, eine unter Umständen lebensbedrohliche Ansammlung von Luft im Brustkorb, die die Atmung stark beeinträchtigt, behandelt werden. Das Verfahren ermöglicht jedoch auch größere Eingriffe wie die Entfernung von Lungentumoren oder von Teilen des Lungenfells. „Wir verfügen in unserer Klinik über die Technik und das Wissen, um viele Operationen in dem schonenden Verfahren durchführen zu können. Damit wird den Patienten eine längere Erholungszeit erspart, sie sind schneller wieder fit“, erklärt Dr. Schlöricke.
Unberührt von der Umbenennung der Klinik bleibt das weitere Leistungsspektrum in den Bereichen Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie. Dazu gehören unter anderem die operative Behandlung der inneren Organe des Menschen, also Magen, Leber, Milz und Darm. Hinzu kommen die Verfahren der Gefäßchirurgie, zum Beispiel bei der Behandlung von Aussackungen der Bauchschlagader oder die Entfernung von Krampfadern.
Pro Jahr werden allein in der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie – im Übrigen eine Zusammenstellung, die ansonsten überwiegend in Großstadtkrankenhäusern und universitären Zentren anzutreffen ist - etwa 3000 Patienten behandelt. Hinzu kommen verschiedene Spezialsprechstunden, in denen Patienten vor einer Operation von einem der Fach- und Oberärzte beraten werden.
Bei Erkrankungen der Lunge bieten die Fachärzte der Klinik eine thorax-chirurgische Spezialsprechstunde an. Termine werden im Sekretariat unter der Telefonnummer 0481 / 785 - 1301 vergeben.
08.05.2014