24.04.2020

Westküstenkliniken passen Behandlungskapazitäten der Lage an 

Die Westküstenkliniken passen angesichts sinkender Fallzahlen die Kapazitäten zur Behandlung von Patienten mit einer COVID-Erkrankung an und weiten stufenweise den OP-Betrieb wieder aus. Gleichzeitig halten die Kliniken für den Notfall weiterhin das Doppelte an Beatmungskapazitäten vor.

 Die Westküstenkliniken hatten sich frühzeitig auf die Corona-Pandemie vorbereitet und Mitte März gemeinsam mit den Kliniken in Nordfriesland und Itzehoe eine Versorgungsregion zur Behandlung von Patienten mit einer SARS-CoV-2-Infektion gebildet. Kern dieses Konzeptes war unter anderem ein Infektionshaus in Heide. In der Klinik für Frührehabilitation und Geriatrie wurden 72 Betten für die Behandlung von Patienten mit Corona oder dem Verdacht auf eine Infektion freigeräumt. Weitere zehn Intensivplätze entstanden umgehend auf einer eigens eingerichteten Intensivstation.

„Seit Beginn der Pandemie Anfang März haben wir bis heute insgesamt 16 Patienten mit einer Corona-Infektion behandelt oder behandeln diese noch. Darunter waren zwar auch Menschen mit sehr schweren Verläufen und auch Todesfälle, aber einen Großteil der Betten haben wir bis heute gottlob nicht gebraucht“, sagt der Medizinische Geschäftsführer der Westküstenkliniken, Dr. Martin Blümke. „Daher werden wir auch angesichts der rückläufigen Zahl von Erkrankten in Dithmarschen und der Stagnation bei den registrierten Infektionen unsere Behandlungskapazitäten dem Bedarf anpassen.“

Konkret wird die Bettenzahl im Infektionshaus um die Hälfte reduziert. Statt 72 Betten auf Normalstation werden ab kommenden Montag erst einmal nur noch 36 Betten zur Verfügung stehen – jeweils 18 räumlich voneinander getrennt für Verdachtsfälle und 18 für bestätigte Fälle.

„Sollte sich die Lage im Zuge der beschlossenen Lockerungen wieder ändern, können wir aber kurzfristig die Kapazitäten wieder ausweiten“, sagt Dr. Martin Blümke.

Ohnehin ist der Medizinische Geschäftsführer vorsichtig. Zwar werden die Westküstenkliniken an einigen Stellen stufenweise geschlossene Bereiche wie die Geriatrie am Standorte Heide oder die Physiotherapie wieder öffnen und in Schritten auch das OP-Programm wieder ausweiten. Aber die hohe Zahl an Beatmungsplätzen bleibt bestehen und wird sogar noch einmal ausgeweitet, so dass mehr als 50 Betten mit Beatmungsgeräten zur Verfügung stehen werden. Das dafür notwendige Personal wird intern fortlaufend geschult.

Um das Personal  zielgerichtet einsetzen zu können, werden die Kliniken auch einige der geschlossenen Bereiche wie die Schmerzklinik, die tagesklinische Versorgung in der Geriatrie, Psychosomatik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie nicht vor Ende Mai öffnen. Auch der OP-Betrieb in Brunsbüttel bleibt vorerst eingestellt. Das Vitalis-Therapiezentrum bleibt für den Publikumsverkehr ebenfalls geschlossen und bietet lediglich ambulante und stationäre Behandlungen an.

Das Notfallgeschäft findet aber auch weiterhin ohne jegliche Einschränkungen statt. Im Gegenteil. Der Medizinische Geschäftsführer appelliert an die Menschen in der Region bei dringenden medizinischen Problemen in jedem Fall ins Krankenhaus zu kommen. „Schlaganfälle, Herzinfarkte aber auch akute chirurgische Krankheiten sind Notfälle, die schnell behandelt werden müssen. Niemand sollte daher aus Sorge vor dem Coronavirus nicht ins Krankenhaus kommen“, so Dr. Martin Blümke.

Er weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es eine klare Trennung, sowohl räumlich als auch personell und organisatorisch zwischen den Covid-Bereichen und anderen Bereichen gibt, so dass sich niemand Sorgen machen muss.

Zu der jetzt beschlossenen Neuorganisation sagt Dr. Blümke:

 „Wir passen unsere Kapazitäten dem Bedarf an und können dadurch auch bei der Behandlung anderer Krankheitsbilder wieder mehr Kapazitäten zur Verfügung stellen. Gleichzeitig bleiben wir gerüstet, um auf eine zweite Welle von Corona-Infektionen schnell reagieren zu können. Aber wir hoffen natürlich, dass sie nicht kommt. Dazu kann jeder seinen Beitrag leisten: Trotz der beschlossenen Lockerungen ist weiterhin Abstand zu seinem Gegenüber immer noch der beste Schutz gegen eine Übertragung des Coronavirus.“

Kurz zusammengefasst:

Geöffnet sind:

  • Onkologische Ambulanzen
  • Ambulanzen der einzelnen Kliniken
  • die Tageskliniken für Psychiatrie
  • die Strahlentherapie
  • die Nuklearmedizin
  • das MVZ Brunsbüttel
  • das MVZ Heide-Mitte
  • die MVZ außerhalb des WKK-Hauptgebäudes in Heide

Geöffnet werden:

  • Physiotherapie für ambulante und stationäre Patienten
  • Bildungszentrum für Examensschüler
  • Die stationäre Geriatrie am WKK Heide

Geschlossen bleiben vorerst

  • die Klinik für Multimodale Schmerzmedzin
  • die Tagesklinik für Psychosomatik
  • die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • die Geriatrischen Tageskliniken in Brunsbüttel und Heide
  • das WKK Vitalis Therapiezentrum