Heide/Hannover, 06.12.2010 - Das Westküstenklinikum ist mit einem Sonderpreis der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) ausgezeichnet worden. Damit würdigte die Organisation den gewissenhaften und nachhaltigen Einsatz des WKK-Teams im Sinne der Verstorbenen und der potentiellen Organempfänger. Im Rahmen einer Feierstunde nahmen WKK-Geschäftsführer Harald Stender, Priv. Doz. Dr. Tilman von Spiegel, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, sowie Ralf Theis, Transplantationsbeauftragter des Pflegebereichs, den Preis entgegen.
"Wir legen großen Wert darauf, das Thema mit einem Höchstmaß an Respekt gegenüber dem Spender und den Hinterbliebenen anzugehen. Dabei ist dann vor allem auch die Pflege in besonderem Maße gefordert", erläutert Dr. v. Spiegel. Ralf Theis wertet den Preis vor allem als Anerkennung der Arbeit des Teams. Er verweist auf die Belastung für Ärzte und Pflegekräfte, wenn sie manchmal eine ganze Schicht lang die Vitalparameter eines Hirntoten stabil gehalten werden müssen: "Das ist nicht nur eine fachliche, sondern vor allem eine emotionale Herausforderung." Doch die Aufgabe ist wichtig, denn in vielen Fällen rettet die Organspende das Leben eines anderen Patienten.
Es gibt jedoch etliche Voraussetzung, die bei der Entnahme von Organen erfüllt sein müssen. Zunächst müssen der Hirntod zweifelsfrei festgestellt worden sein und die Einwilligung des Verstorbenen oder seiner Angehörigen vorliegen. Im Westküstenklinikum Heide wird dabei den gesetzlichen Anforderungen, aber auch der Einfühlsamkeit gegenüber den Angehörigen in besonderem Maße Rechnung getragen. Das Team richtet sich dabei nach der Leitlinie, die das Ethikkomitee des Krankenhauses erarbeitet hat.
Doch Organspenden sind noch lange keine Selbstverständlichkeit. Zwar erlauben die Fortschritte in der Medizin, vor allem der Transplantationsmedizin, ein Überleben oder ein Dasein mit ungleich besserer Lebensqualität. Auf der anderen Seite weist die Deutsche Stiftung Organspende darauf hin, dass in Deutschland immer noch viele Patienten sterben müssen, weil keine Spenderorgane für sie gefunden werden. Insgesamt ist die Spendenbereitschaft noch gering ausgeprägt. Rund 80 Prozent der Deutschen befürworten die Organspende, aber nur zwölf Prozent besitzen einen Spenderausweis.