Die Westküstenkliniken sind jüngst als überregionales Zentrum zur Behandlung von Schlaganfällen zertifiziert worden und gehören mit rund 1200 Schlaganfall-Patienten im Jahr zu einem der größten Kliniken für diesen Bereich in Schleswig-Holstein.
Nach dem Universitätsklinikum in Kiel und gleichauf mit dem Universitätsklinikum in Lübeck werden im Moment landesweit die meisten zertifizierten Betten zur Schlaganfallbehandlung an den Westküstenkliniken in Heide vorgehalten. Insgesamt zehn Betten stehen auf der so genannten Stroke Unit für die Versorgung akuter Schlaganfälle zur Verfügung. Rund 1200 Patientinnen und Patienten von der gesamten Westküste bekamen dort im vergangenen Jahr Hilfe. Jetzt ist die Einheit von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft auch als überregionales Zentrum zur Behandlung von Schlaganfällen zertifiziert worden.
Die überregionale Versorgung wird allerdings schon seit Jahren durchgeführt. So unterstützt die Klinik für Neurologie der Westküstenkliniken gleich zwei weitere Krankenhausstandorte telemedizinisch und konsiliarisch bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten (das Klinikum in Husum und das WKK in Brunsbüttel). Eine Struktur zu Gunsten der Patienten, die in dieser Form nicht in Schleswig-Holstein vorgehalten wird und Therapieentscheidungen und –durchführungen bei der Schlaganfallbehandlung beschleunigt.
Für die Zertifizierung als Überregionale Stroke Unit müssen besondere personelle Anforderungen (Ärzte, Pflege, Therapeuten) sowie neuroradiologische Bereitschaftsdienste rund um die Uhr erfüllt werden.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche, insbesondere Neuroradiologie, Neurochirurgie, Kardiologie, Gefäßchirurgie sowie Geriatrie, aber auch die Zahl der behandelten Fälle sind wichtige Qualitätsindikatoren zur Bewertung einer Stroke Unit.
„Es handelt sich bei der Zertifizierung nicht um einen Erfolg und eine Auszeichnung für die Neurologie allein, sondern viel mehr um einen gemeinsamen Erfolg der verschieden medizinischen Disziplinen einschließlich der Pflege und Therapeuten sowie nicht zuletzt auch der großen Unterstützung durch Abteilung für Organisation und Qualitätsmanagement“, betont der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Johann Hagenah, der gemeinsam mit dem leitendem Oberarzt der Schlaganfalleinheit, Dr. Ahmad Jowaed, den Zertifizierungsprozess maßgeblich begleitet hatte.
Die Zertifizierung ist für drei Jahre gültig. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, sagt Prof. Dr. Hagenah und erzählt, dass unabhängig von der Zertifizierung die regelmäßigen Fortbildungen und Schulungen des gesamten Teams (Ärzte, Pflegepersonal, Therapeuten) kontinuierlich fortgeführt werden und sich ein Qualitätszirkel regelmäßig trifft, um die geleistete Arbeit zu überprüfen und die Versorgung von Schlaganfallpatienten auch in der Zukunft weiter zu verbessern.
Erstmals wurde die Stroke Unit der Westküstenkliniken im Oktober 2016 zertifiziert – damals noch ohne den Zusatz überregional. Insgesamt sind zwölf Kliniken in Schleswig-Holstein für die Versorgung von Schlaganfällen zertifiziert – fünf davon als überregionale Behandlungszentren.
11.11.2019