Westküstenklinik richtet Treffpunkt für Menschen mit Psychiatrieerfahrung ein
Brunsbüttel - Psychiatrische Erkrankungen sind nicht nur mit vielen leidvollen Erfahrungen, sondern auch mit großen Schwellenängsten verbunden. Jeder Betroffene überlegt es sich genau, wen er wann ins Vertrauen zieht. Und der Austausch mit anderen Betroffenen ist eher selten. Hier setzt der Verein "Nervennahrung e.V." an, der jetzt auch in Brunsbüttel aktiv wird. Ab dem 1. September wird es zunächst jeden Dienstag von 18.00 bis 20.00 in den Räumlichkeiten der Tagesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Westküstenklinik Brunsbüttel, Delbrückstr. 2, die Möglichkeit für eine zwanglose Klönrunde bei Tee und Kaffee geben. Zur Eröffnung Anfang September sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
"Das Begegnungsangebot ist ein niedrigschwelliges Angebot. Jeder Interessierte kann ohne Voranmeldung daran teilnehmen und es gibt weder eine Verpflichtung zum regelmäßigen Kommen, noch dazu, die gesamte Zeit anwesend zu sein", erläutern die ärztliche Leiterin der Tagesklinik, Marianne Birresborn, und Diplomsozialpädagogin Heike Peters, die die Begegnungen organisieren. Allerdings wünsche sich das Team der Tagesklinik, wenn sich nach und nach ein Besucherstamm entwickele, der Ideen und Wünsche für weitere Angebote sammelt und sich an der Organisation der Aktivitäten beteiligt. Denkbar wären die Planung weiterer Angebote wie zum Beispiel Kochgruppen, Bastelgruppen, Planung gemeinsamer Freizeitaktivitäten und Ausflüge.
Begleitet wird das Projekt von Mitarbeitern der Tagesklinik, die sich in diesem Rahmen allerdings als ehrenamtliche Interessierte und nicht als Therapeuten sehen. Brunsbütteler Ansprechpartnerin bei Fragen rund um "NervenNahrung" ist Heike Peters, Tel. 04852 / 980-6649.
Der Förderverein "NervenNahrung e.V." wurde 1998 in Heide gegründet. Dabei handelt es sich um einen Treffpunkt für Menschen mit Psychiatrieerfahrung, dessen Ziel es ist, die soziale Integration von psychisch erkrankten Menschen zu fördern. Ins Leben gerufen wurde der Verein in Zusammenarbeit vom Westküstenklinikum Heide und von der Brücke Schleswig-Holstein. "NervenNahrung" bietet allen eine Möglichkeit, zwanglos mit anderen Betroffenen zusammenzutreffen. Auch Angehörige und Interessierte sind zu den Treffen eingeladen.