Heide - Mit Priv. Doz. Dr. Johann Meinert Hagenah ist ein ausgewiesener Experte bei der Behandlung der Parkinsonkrankheit zum neuen Chefarzt der Klinik für Neurologie am Westküstenklinikum Heide berufen worden. Der erfahrene Mediziner war zuletzt Oberarzt der Neurologie im Universitätsklinikum Lübeck und leitete dort unter anderem die Sprechstunden für Bewegungsstörungen und Morbus Parkinson. „Wir werden unser Behandlungsspektrum auf diesen Gebieten erweitern. Damit können wir Patienten an der Westküste wohnortnah behandeln und ihnen den oft weiten Weg an die Ostküste oder in andere Regionen ersparen“, erläutert der neue Chefarzt.
Neben den bisherigen Schwerpunkten der Klinik - also die Behandlung von Patienten mit Schlaganfall, Multipler Sklerose oder Epilepsie - sollen künftig auch neurologisch begründete Bewegungsstörungen, wie zum Beispiel Dystonien und Kleinhirnerkrankungen (Ataxien) verstärkt therapiert werden. Dazu stehen dem Team um Dr. Hagenah moderne Geräte zur Verfügung, die dem neuesten klinischen Standard entsprechen.
Es fehlen jetzt nur noch die entsprechenden Räumlichkeiten. Aber auch da ist das Ende des Provisoriums in Sicht: Im Spätsommer ist das zweite Obergeschoss des Hauses D bezugsfertig. „Wir freuen uns alle auf die hellen und modernen Räume, denn der Mensch braucht Licht, um genesen zu können. Vor allem aber haben wir dann genug Platz, um alle Patienten optimal untersuchen und behandeln zu können“, erklärt Dr. Hagenah.
Besonders die Räumlichkeiten der Stroke Unit, in der die akut erkrankten Schlaganfall-Patienten behandelt werden, haben es Dr. Hagenah angetan: „Dort haben wir für die Überwachung nicht nur die Monitore, sondern können durch die Platzierung des Stationszimmers zwischen den Überwachungsräumen und der Verwendung von durchsichtigen Wänden in diesem Bereich direkt sehen, wie es allen Patienten geht.“ Räumlich, technisch und personell ist die Stroke Unit damit auf einem hochmodernen Stand. Defizite sieht der neue Chefarzt jedoch bei der Aufklärung der Bevölkerung. „Wir könnten viele Folgeschäden bei Schlaganfällen verhindern, wenn die Betroffenen nur schneller ins Krankenhaus kämen. Oft bleibt uns nur ein Zeitfenster von ein paar Stunden“, berichtet Dr. Hagenah.
Neben seiner Tätigkeit als Chefarzt in Heide wird der engagierte Mediziner weiter Vorlesungen in Lübeck halten und seine Arbeit an der Graduiertenschule der Universität sowie an internationalen Forschungsprojekten fortsetzen. Hinzu kommen die Betreuung von Doktoranden, die Abnahme von Staatsexamen in Lübeck und Hamburg sowie Promotionsprüfungen. Seinen Lebensmittelpunkt hat er indessen nach Dithmarschen verlegt. Er ist mit seiner Ehefrau, ebenfalls Ärztin, und drei Töchtern nach Wesseln gezogen, wo er als Hobby Mittelstrecken läuft oder schwimmt sowie Musik macht - er spielt nämlich Saxophon und Klarinette.
17.07.2012