14.09.2011

Hilfe am Ende des Lebens

Heide - Für die erfolgreiche Teilnahme am "Basiskurs Palliative Care" sind 20 examinierte Pflegekräfte im Rahmen einer Feierstunde in Heide mit einem Zertifikat ausgezeichnet worden. Die berufsbegleitende Zusatzqualifikation im Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen (BBG) dauert ein Jahr und umfasste 160 Stunden. Veranstalter der Weiterbildungsmaßnahme war der Freundeskreis Hospiz Meldorf/ Dithmarschen. Im Mittelpunkt der Ausbildung steht dabei die besondere Pflege, die schwerkranke Menschen am Ende ihres Lebens benötigen.

Ziel der Maßnahmen ist dann nicht mehr die Heilung, sondern die Vorbeugung und Behandlung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen, also der Erhalt von bestmöglicher Lebensqualität. "Bei der Behandlung von schwerstkranken sterbenden Menschen ist die seelische Belastung der Pflegenden besonders hoch. Sie müssen also zusätzlich lernen, mit dem körperlichen und psychischen Leid ihrer Patienten umzugehen", erläutert Kursleiterin war Manuela Nancekievill, Koordinatorin des Freundeskreis Hospiz Meldorf / Dithmarschen e.V. und zertifizierte Kursleiterin Palliative Care der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin.

Das Konzept des Basiskurses sieht vor allem eine ganzheitliche Betreuung, Pflege und Begleitung unheilbar kranker und sterbender Men-schen vor. Dazu werden examinierte Pflegekräfte aus Krankenhäusern, ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in je vier einwöchigen Unterrichtseinheiten von Referenten aus verschiedenen Fachgebieten weitergebildet. Die Teilnehmer des jüngsten Kurses kamen überwiegend aus Dithmarschen, einige aber auch aus anderen Regionen Schleswig-Holsteins.

Wichtige Inhalte des Curriculums sind Kenntnisse in der Symptomkontrolle und der palliativen Pflege sowie kommunikative Kompetenzen im Umgang mit Schwerstkranken und Ihren Angehörigen. Angelika Nicol, pädagogische Leiterin des BBG, weist zudem auf den Stellenwert der Zusatzqualifikation hin: "Angesicht der Entwicklung in der Medizin, insbesondere bei der Behandlung von Krebserkrankungen, kommt der Arbeit im Palliative-Care-Bereich eine wachsende Bedeutung zu. Der Kurs erfüllt die Auflagen nach Paragrafen 39a Sozialgesetzbuch V an die berufliche Qualifikation für Pflegefachpersonal im Bereich Palliative Care."

Info: Palliative Care
Palliative Care hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität der Patienten und ihrer Familien angesichts einer lebensbedrohlichen Erkrankung zu verbessern. Auftretende Symptome wie Schmerzen, Obstipation ("Verstopfung"), Angst, Atemnot oder Erbrechen sollen frühzeitig erkannt und gemildert werden. Im Mittelpunkt steht der Mensch mit seiner Lebens- und Krankheitsgeschichte. Körperliche, seelische, soziale und spirituelle Bedürfnisse sind ernst zu nehmen - und entsprechend gilt es zu handeln. Palliativpflege ist eine ummantelnde, schutzgebende und fürsorgliche Pflege.

Teilnehmer und Dozenten des "Basiskurs Palliative Care". (Foto: WKK/Kienitz)