25.09.2015

Herzkreislauferkrankungen: Todesursache Nummer eins in Deutschland

Vorbeugung ist das wirksamste Mittel
Herzkreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Insbesondere Herzinfarkte und Schlaganfälle machen dabei einen Großteil der Todesfälle aus. Der Deutschen Herzstiftung zufolge erleiden jedes Jahr mehr als 300.000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt. Zwischen 50.000 und 60.000 Betroffene sterben an den Folgen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass noch in diesem Jahr Herzkreislauferkrankungen die Infektionskrankheiten an erster Stelle der weltweiten Todesursachen ablösen werden. Dabei schätzt die WHO, dass mehr als 50 Prozent dieser Todesfälle durch vorbeugende Maßnahmen vermieden werden könnten. Aufklärung ist deshalb umso wichtiger. Aus diesem Grund ist auch in diesem Jahr der 29. September wieder „Weltherztag“. 

Jede Sekunde zählt 
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Deshalb muss sofort der Notarzt gerufen und dabei auf die Möglichkeit eines Infarkts hingewiesen werden. Wenn der Betroffene das Bewusstsein verliert oder das Herz stehenbleibt, müssen umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden. „Klassische Symptome eines Infarkts sind beim Mann starke Schmerzen in der Brust, die häufig in den linken Arm ausstrahlen, begleitet von einem Druck- oder Engegefühl. Außerdem treten häufig Todesangst, Schwindelgefühl, Luftnot, Übelkeit und blasse, mit kaltem Schweiß bedeckte Haut auf“, erklärt Herzspezialist PD Dr. Patrick Diemert, Chefarzt der Medizinischen Klinik 2 am Westküstenklinikum (WKK) in Heide. Außerdem weist er auf die unterschiedlichen Symptome bei Männern und Frauen hin: „Bei Frauen sind die Symptome häufig viel unspezifischer. Hier können neben Luftnot beispielsweise Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch aber auch das typische Engegefühl in der Brust Anzeichen für einen Infarkt sein.“

Herzkreislauferkrankungen vorbeugen
Herzkreislauferkrankungen betreffen in erster Linie ältere Menschen. Das glauben zumindest viele. Richtig ist: Der Herzkreislauf-Tod betrifft vor allem Ältere – 90 Prozent sind über 65 Jahre. Doch die eigentliche Erkrankung beginnt wesentlich früher. Bereits in jungen Jahren ist Vorbeugung daher wichtig. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt insbesondere drei Maßnahmen, um das Risiko einer Herzkreislauferkrankung deutlich zu verringern: kein Tabakkonsum, körperliche Aktivität und gesunde Ernährung. Laut der Herzstiftung sind Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Rauchen weltweit für rund 80 Prozent der Todesfälle in den Industriestaaten verantwortlich, die infolge von Herzkreislauferkrankungen auftreten.

Neben der alltäglichen Vorbeugung ist es genauso wichtig, Krankheiten, die das Herzinfarktrisiko erhöhen, behandeln zu lassen. Dies gilt insbesondere für Diabetes mellitus und Bluthochdruck. Für weitere Informationen können Interessierte eine der zahlreichen Veranstaltungen am Weltherztag am 29. September besuchen oder sich im Internet unter www.welt-herz-tag.de informieren. 

Ihr Ansprechpartner:
PD Dr. med. Patrick Diemert,
Chefarzt der Medizinischen Klinik 2 – Klinik für Innere Medizin, Kardiologie und internistische Intensivmedizin - am Westküstenklinikum Heide 
Telefon: 0481 / 785 – 1601

PD Dr. med. Patrick Diemert, Chefarzt der Medizinischen Klinik 2 (Bild: WKK)