23.09.2015

Gegen den Schmerz - Westküstenklinikum baut multimodale Schmerztherapie auf

Seit September 2015 hält das WKK eine neue Klinik für multimodale, rein stationär angelegte Schmerztherapie für Erwachsene sowie für Kinder und Jugendliche mit acht stationäre Betten für Erwachsene und zwei Betten für jugendliche Patienten bereit. Das Angebot wird ausgebaut: Im ersten halben Jahr sollen etwa 80 Patienten, die unter chronischen oder chronisch wiederkehrenden Schmerzen leiden, in Heide behandelt werden. In Zukunft sollen die Stationen sogar etwa 300 Patienten jährlich aufnehmen können, darunter 30 Kinder und Jugendliche.    

Großer Bedarf an schmerztherapeutischen Angeboten 
Prof. Dr. Peter Michael Osswald ist von dem Erfolg des neuen Angebots überzeugt. Mehr als zehn Millionen Menschen leiden in Deutschland unter chronischen Schmerzen, die ein völlig eigenständiges Krankheitsbild darstellen. „Das WKK in Heide hat ein Einzugsgebiet von rund 300.000 Einwohnern, in dem es bisher an stationären schmerztherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten mangelte. Mit der neuen multimodalen Schmerztherapie können wir daher erfolgreich eine bisherige Versorgungslücke schließen und machen so einen wichtigen Schritt für die Gesundheitsversorgung im Kreis Dithmarschen“, erläutert Dr. Anke Lasserre.   

Erfahrener Schmerztherapeut und Facharzt leitet WKK Klinik 
Für die Leitung der neuen Schmerztherapie in Heide konnte das WKK einen ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet gewinnen. Prof. Dr. Osswald ist habilitierter Anästhesiologe und war zuletzt Chefarzt der Interdisziplinären Schmerzklinik der HELIOS Kliniken Mittelweser. Als erfahrener Facharzt mit der Zusatzbezeichnung „spezielle Schmerztherapie“ gilt er als Experte auf dem Gebiet der multimodalen Schmerztherapie.  „Wir freuen uns, hervorragende Spezialisten ihrer Fachgebiete für die Arbeit am Westküstenklinikum gewinnen zu können, die auch weit über die Grenzen Dithmarschens hinaus einen sehr guten Ruf haben“, sagt Dr. Anke Lasserre, Geschäftsführerin der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH. „Die Herausforderung, die stationäre, multimodale Schmerztherapie hier am Klinikum neu aufzubauen, hat mich besonders gereizt. Zudem steht mir hier ein interdisziplinäres Team mit großen Erfahrungen zur Verfügung“, sagt Prof. Dr. Osswald. Unterstützt wird seine Arbeit von Dr. med. Hans-Günter Linke, der als leitender Oberarzt aus der Notaufnahme in diesen Bereich wechselt. „Der ganzheitliche und interdisziplinäre Ansatz der multimodalen Schmerztherapie hat mich gereizt. Durch meine Erfahrungen in der Notaufnahme weiß ich, wie wichtig eine gezielte Schmertherapie ist, um die Genesung und das Lebensqualität der Patienten zu verbessern“, so Dr. Linke. Ergänzt wird das Ärzteteam von speziell ausgebildeten „Pain Nurses“ und einer Psychologin.   

Ganzheitlicher Ansatz 
Die multimodale Schmerztherapie ist interdisziplinär angelegt und geht neue Wege in der Behandlung chronischer und chronisch wiederkehrender Schmerzen. Diese werden unter einem biopsychosozialen Ansatz behandelt, der sowohl somatische als auch psychosoziale Faktoren als Schmerzauslöser betrachtet. Ziel der multimodalen Schmerztherapie ist es vor allem, die Chronifizierung des Schmerzes zu stoppen. Darüber hinaus sollen die Patienten den besseren Umgang mit dem Schmerz erlernen und ihre Belastbarkeit durch gezielte Aktivität erhöhen. „Chronische Schmerzen verursachen bei den Betroffenen häufig erhebliche Einschränkungen im Alltag und Berufsleben, können zu sozialem Rückzug und deutlicher Stimmungsverschlechterung führen“, erklärt Prof. Dr. Osswald.