01.09.2006

Freundeskreis Hospiz bietet Sprechstunde im Westküstenklinikum Heide an

Beistand im letzten Lebensabschnitt und Hilfe für Angehörige

Heide/Meldorf - Trauer und Angst, aber auch Hilflosigkeit und der Wunsch, mehr tun zu können, prägen das Leben der Angehörigen von sterbenskranken Menschen. Sie brauchen Beratung, Zuspruch oder auch ganze konkrete Hilfestellungen. Ab sofort bietet daher der Freundeskreis Hospiz e. V. zusätzlich eine Sprechstunde auf der Station Innere 3 der Medizinischen Klinik im Westküstenklinikum Heide an. An jedem Mittwoch in der Zeit von 15 Uhr bis 16 Uhr steht eine Ansprechpartnerin des Freundeskreises den Betroffenen und ihren Angehörigen für eine unverbindliche Beratung zur Verfügung. Dabei können zum Beispiel Möglichkeiten einer Sterbebegleitung und die Unterstützung schwerstkranker Menschen im Krankenhaus oder zu Hause besprochen werden.

Die Mitarbeiter der Station Innere 3, in der überwiegend krebskranke Patienten versorgt werden, werden im Pflegealltag immer wieder mit den Bedürfnissen und Problemen schwerkranker Menschen und ihrer Angehörigen konfrontiert. Aus diesem Grund wurde bereits vor Jahren von den Mitarbeitern ein Konzept zur Versorgung schwerstkranker und sterbender Patienten erarbeitet und fortentwickelt.

"Unser Ziel ist dabei eine pflegerische Kontinuität und nicht nachlassende menschliche Zuwendung für die Patienten während aller Phasen der onkologischen Erkrankung", erläutert Stationsleitung Doris Ziessow das Konzept. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei sterbenskranke Menschen und ihre Angehörige. Dafür wurden eigens personelle und räumliche Bedingungen geschaffen, die die Menschenwürde und den Willen des Patienten in den Mittelpunkt stellen. Um dies auch unter häuslichen Bedingungen zu ermöglichen, ist eine frühzeitige Einbindung der Hospizmitarbeiter wünschenswert. Zu dem fortschrittlichen Konzept zählt auch die Begleitung und kontinuierliche Fortbildung der Mitarbeiter, die im Dienst täglich mit dem Thema konfrontiert werden.

Während der Auseinandersetzung mit dem Thema wurden Kontakt und Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Hospiz in Meldorf ständig vertieft. Die Hospizarbeit wird dabei vor allem als Unterstützung im Umgang mit den vielfältigen Belastungen am Lebensende verstanden. "Bereits seit Jahren findet ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Pflegemitarbeitern der Inneren 3 und unseren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen statt", erklärt Manuela Nancekievill, die Koordinatorin des Freundeskreises.

Es habe also nahe gelegen, direkt auf der Station eine zusätzliche monatliche Sprechstunde anzubieten. Diese soll aber auch für Patienten und Angehörige anderer Stationen des WKK beziehungsweise für die Bevölkerung allgemein offen sein. Ziel der Organisation ist es, den schwerkranken und sterbenden Menschen zu ermöglichen, ihre letzte Lebenszeit möglichst in vertrauter Umgebung, schmerzfrei und begleitet von Angehörigen zu verbringen.

Doris Ziessow (li.) und Manuela Nancekievill besprechen das neue Angebot auf der Station.