02.04.2020

Coronavirus - Klinikmitarbeiter in Brunsbüttel vorsorglich in Quarantäne

62 Mitarbeiter am Westküstenklinikum Brunsbüttel sind vorsorglich unter Quarantäne gestellt worden. Sie hatten Kontakt zu einer Patientin, bei der am Mittwoch im Rahmen einer CT-Untersuchung eine COVID-19-Erkrankung festgestellt worden war. Alle Mitarbeiter dürfen nach Absprache mit dem Gesundheitsamt unter Auflagen weiterarbeiten. Einen Aufnahmestopp gibt es nicht. 

Die Patientin war seit gut zwei Wochen in der Klinik für Innere Medizin aufgrund einer anderen Erkrankung in Behandlung. Hinweise auf eine Corona-Infektion gab es keine. Die Frau hatte zudem keine bekannten Kontakte zu einer mit dem Corona-Virus infizierten Person noch hatte sie sich selber in einem Risikogebiet aufgehalten. Erst im späteren Verlauf ihres Aufenthalts bildete die Patientin Symptome aus, wegen denen am Mittwoch vorsorglich eine CT-Untersuchung der Lunge angeordnet worden war.

„Die CT-Bilder zeigen klare Hinweise auf eine COVID-19-Erkrankung. Wir haben die Patientin daraufhin noch am selben Tag in unser Infektionshaus nach Heide verlegt und einen Corona-Test angeordnet, um die CT-Diagnose zu bestätigen. Das Ergebnis ist zwar negativ, wir gehen aber aufgrund des CT-Befundes sicher von einer COVID-19-Erkrankung aus. Der Zustand der Patientin ist stabil. Sie muss nicht intensivmedizinisch behandelt werden“, sagt der Medizinische Geschäftsführer der Westküstenkliniken, Dr. Martin Blümke.

In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt werden die Kontaktpersonen der Patientin ermittelt. Demnach hatte nur eine weitere Mitpatientin sowie 62 Mitarbeiter der Klinik Kontakt mit der Frau. Die Kontaktpersonen sind mit einer Ausnahme symptomlos, wurden aber vorsorglich unter Quarantäne gestellt. Bei einer Mitarbeiterin, die leichte Infektzeichen zeigt, wird ein Abstrich genommen.  

Um die Versorgung der Patienten auf der betroffenen Station weiter sicherzustellen, dürfen die Mitarbeiter unter Auflagen wie dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes weiterarbeiten. Einen Aufnahmestopp für die Klinik gibt es nicht.

„Dieser Fall zeigt deutlich, dass trotz niedriger bestätigter Fallzahlen in der Region das Virus bereits in der Bevölkerung zirkuliert und mittlerweile auch unerwartet auftritt. Das zeigt uns, dass die von uns und dem Kreis getroffenen Vorsichtsmaßnahmen sowohl hinsichtlich der Patientenversorgung als auch der verschärften kontaktbeschränkenden Maßnahmen mehr als berechtigt sind“, stellt Dr. Martin Blümke fest.