23.09.2011

Abschied vom Westküstenklinikum

Heide - Sie hatte sich so vorgenommen, beim Abschied vom Westküstenklinikum nicht sentimental zu werden - und dennoch bekam Maike Engelkes angesichts so vieler lobender und warmherziger Worte feuchte Augen. "Ich habe sehr gern hier gearbeitet und es fällt mir schwer zu gehen. Aber ich freue mich auch auf meine neuen Aufgaben", sagte die beliebte Krankenhausseelsorgerin, die nach 16 Jahren den klinischen Bereich verlässt und eine Stelle als Pastorin in Meldorf antritt. Ihr Nachfolger im Klinikum wird am 1. Oktober Pastor Jan Kempermann.

Selten waren der Andachtsraum und die umliegenden Flure im WKK Heide so gut gefüllt wie beim Abschiesdgottesdienst für Maike Engelkes. Die Weddingstedter Pastorin Friederike Ohm und Propst Dr. Andreas Crystall gingen auf das lange Wirken ihrer Kollegin ein und beschrieben die "segensreiche Arbeit" im WKK. Zugleich wurde Maike Engelkes als Pastorin für Weddingstedt aus dem Amt verabschiedet.

Im Anschluss an den Gottesdienst ließ WKK-Geschäftsführer Harald Stender noch einmal die vergangenen anderthalb Jahrzehnte Revue passieren. Er erinnerte dabei vor allem an die Gründung des Ethikkomitees, in dem sich Maike Engelke von Anfang an engagierte und dessen Gründungsdatum mit dem 11. September 2001 zusammenfiel. "Verstört wie wir alle damals durch die Ereignisse in New York waren, organisierte Pastorin Engelkes sofort einen Gottesdienst, zu dem ausgesprochen viele Mitarbeiter kamen und der uns Trost spendete", erzählte Stender den zahlreichen Gästen. Der Geschäftsführer erwähnte auch den Bau des Raumes der Stille und des Andachtsraumes, der in dieser Form in einem norddeutschen Krankenhaus ungewöhnlich ist.

Auch Maike Engelkes betrachtete den Bau der kleinen Krankenhauskapelle als einen Höhepunkt ihres Schaffens im Krankenhaus: "Wir haben bei der Planung in unserer Arbeitsgruppe im Verein mit dem nordfriesischen Künstler Uli Lindow gute Arbeit geleistet."

Zu den Schwerpunkten der Krankenhausseelsorge im Westküstenklinikum gehört die Begleitung von Schwerstkranken und ihren Angehörigen. Maike Engelkes hatte dabei besonders häufig auf der Krebsstation zu tun. Ihr sei dabei großes Vertrauen entgegegengebracht worden, und zwar auch von den Mitarbeitern, betonte die Pastorin.

Sowohl Gottesdienst, als auch anschließender Empfang wurden künstlerisch umrahmt von Uta Jordan (Gesang) und Sebastian Schwarze, dem Kantor an der St. Jürgen Kirchengemeinde in Heide, am Klavier.

Die scheidende Krankenhausseelsorgerin Maike Engelkes und Propst Dr. Andreas Crystall. (Foto: WKK/Kienitz)