27.11.2009

WKK-Betriebsrat: Krankenhäuser vor großen Herausforderungen

ver.di-Chef Frank Bsirske zu Besuch im Heider Westküstenklinikum

Heide – Nicht nur die Westküstenkliniken in Brunsbüttel und Heide, auch die anderen Krankenhäuser in Deutschland stehen nach Ansicht des WKK-Betriebsrates vor großen Herausforderungen. „Zwar sind die Rah­men­bedingungen in diesem Jahr bereits verbessert worden, doch für die Beschäftigten ist das Ziel einer besseren finanziellen Ausstattung noch längst nicht erreicht“, sagte Betriebsratsvorsitzender Matthias Stecher beim Besuch des Vorsitzenden der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, im Heider Krankenhaus.

Bsirske, der nach Angaben Stechers gern durch Abstecher in die Betriebe den Kontakt zur Basis der Gewerkschaft aufrecht erhalte, war auf Einladung des Betriebsrates ins WKK gekommen, um dort mit der Geschäftsführung und mit den Arbeitnehmervertretern zu sprechen. Darüber hinaus sprach er vor der Betriebsversammlung der Westküstenkliniken und deren Tochterfirmen.

Matthias Stecher verwies während der Diskussionen noch einmal auf die Kampagne „Über(das)Leben im Krankenhaus“ der Personal- und Betriebsräte des 5K-Klinikverbundes, dem auch die Dithmarscher Krankenhäuser angehören. Die Aktionen waren 2008 mit dem ifb-Betriebsrat-Award ausgezeichnet worden. „Wir haben einiges erreicht“, sagte Stecher, „aber es herrscht in der Belegschaft eine große Unsicherheit darüber, wie sich die neuen politischen Konstellationen auf die Finanzen der Krankenhäuser und damit direkt auf Arbeit auswirken.“

Sorge bereitet den Arbeitnehmervertretern der Westküstenkliniken vor allem die zunehmende Arbeitsverdichtung. „Die Arbeitsbelastung steigt stetig an. Wem soll man denn einen solchen Knochenjob noch bis zum 67sten Lebensjahr zumuten?“, gibt Joachim Luplow, Konzernbetriebs­ratsvorsitzender des WKK, zu bedenken. Bereits jetzt sieht er daher als eine seiner wichtigsten Aufgaben und Verantwortungen die Gesundheitsfürsorge für die Kollegen an. Seine Betriebsratskollegen und er engagierten sich daher verstärkt im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Das Thema Arbeitsbelastung dürfte denn auch bei der bevorstehenden Tarifrunde eine ganz erhebliche Rolle spielen. Gefordert werden sollen beispielsweise Zuschläge für Nachtarbeit und Wechselschichten oder auch ein „Strafzoll“ für das „Holen aus dem Frei“.

Der WKK-Betriebsrat möchte es beim einmaligen Auftritt eines hohen Gewerkschaftsfunktionärs nicht belassen. Im kommenden Jahr soll daher der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft „Marburger Bund“, Rudolf Henke, zu einer Betriebsversammlung eingeladen werden, um vor den Mitarbeitern zu sprechen.

Pressekonferenz im Westküstenklinikum mit Frank Bsirske (Mitte).