18.05.2006

Westküstenklinikum Heide: Erster Spatenstich für das bedeutendste medizinische Zentrum an der Westküste

HEIDE (pid). Mit dem ersten Spatenstich zur Errichtung des neuen Bettenhauses mit Funktionsdiagnostiktrakt am Westküstenklinikum Heide durch Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht beginnt jetzt die eigentliche Bauphase eines 90-Millionen-Neubau- und Sanierungskonzeptes für den Gesundheitsstandort Heide. Es ist das größte Bauprojekt, das je vom Kreis Dithmarschen realisiert wurde. Landrat Dr. Jörn Klimant: "Hier entsteht nach fünfjähriger Planungszeit das bedeutendste Medizinische Zentrum an der Westküste."

Gemessen an seiner Umsatzhöhe liegt das Westküstenklinikum Heide an dritter Stelle in Schleswig-Holstein. Allein der Gesamtumsatz des WKK Heide mit WestMed, WestCook und WestTex belief sich 2004 auf über 74 Millionen Euro.

Mit 14 Kliniken und Instituten bietet das Heider Klinikum ein umfassendes Leistungsspektrum. Es verfügt somit über die drittgrößte Abteilungsbreite im Land. Nur die Unikliniken in Schleswig-Holstein haben ein breiteres Behandlungsspektrum. Modernste medizinische Großgeräte bilden den Qualitätsstandard. Die hohe medizinische Qualität, die fachliche Kompetenz und das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden auch in der Landesregierung Anerkennung.

Harald Stender, Geschäftsführer, schildert den Trend: "Unsere Patientenzahl hat sich im stationären Bereich seit 1983 verdoppelt. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der stationären Operationen am Westküstenklinikum Heide um 68 Prozent gestiegen. Bei den ambulanten Operationen stieg die Zahl der Ambulanten Operationen am WKK von 2000 bis 2004 um 64 Prozent. Im gleichen Zeitraum nahmen die Intensivminuten um 26 Prozent zu, die Beatmungsstunden um 160 Prozent."

Landrat Dr. Jörn Klimant: "Die Leistungsstärke der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Patientenversorgung kompetent und auf hohem medizinischen Niveau trotz baulicher Einschränkungen leisten, hat die Landesregierung überzeugt, der Großinvestition zuzustimmen." Für die Patienten werden sich dadurch unter anderem die Wartezeiten auf Operationen verkürzen. Sie werden am neuen Klinikum der Zukunft nach den neuesten Standards und mit den modernsten Methoden behandelt. Die ehemalige Infanteriekaserne wurde 1946 mit Zustimmung der britischen Militärregierung vom damaligen Kreistag in ein Kreiskrankenhaus umgewandelt. Die Entwicklung zu einem modernen Schwerpunktkrankenhaus erfolgte schrittweise. Wegen der in den vergangenen Jahren starken Leistungsentwicklung und -erweiterung stößt das Westküstenklinikum Heide wieder einmal an seine räumliche Grenzen.

Wirtschaftliche Betriebsabläufe sind eingeschränkt und weitere Entwicklungen kaum möglich. Mit der Neubau- und Sanierungsmaßname wird den organisatorischen, strukturellen und funktionellen Anforderungen von Hochleistungsmedizin Rechnung getragen. Harald Stender: "Der beachtliche Zuspruch der Patienten macht bauliche und strukturelle Maßnahmen zwingend erforderlich, um auch in Zukunft die Bevölkerung qualitativ hochwertig versorgen zu können."

Im Rahmen der Neubau- und Sanierungskonzeption wurden in den vergangenen Jahren bereits das regionalen Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen, eine neue, moderne Zentralküche sowie eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie realisiert. Das größte Bauvorhaben der Gesamtmaßnahme ist jedoch das neue Bettenhaus mit drei Stationen und einem zentralen Funktionsdiagnostiktrakt als erster Bauabschnitt der Generalsanierung.

Mit 90.000 Kubikmetern bietet der umbaute Raum des neuen Bettenhauses das Volumen von 180 Einfamilienhäusern. Die Funktionsräume (Röntgen, Endoskopie und Sonographie) werden ebenso wie der Notfall- und Aufnahmebereich räumlich zusammengeführt. Zusammengeführt werden ebenfalls die beiden Intensiveinheiten (Innere und OP) sowie die OP-Einheit und der Intensivstation/Aufnahmebereich. Auch die Entbindung und der Bereich neben der Kinderklinik/Kinderintensiveinheit werden künftig eine räumliche Einheit bilden.

Im Zuge der Neubau- und Sanierungskonzeption wird zusätzlicher OP-Raum geschaffen. Der Aufwachbereich wird vergrößert. Die Kapazitätsprobleme im ambulanten OP-Zentrum werden behoben. Zusätzliche Betten und Zusammenlegung der Intensiveinheiten, eine besondere Intensivüberwachungseinheit für nicht beatmungspflichtige Patienten (Intermediate Care-Station) sind vorgesehen. Es gibt zusätzliche Betten auf der zentralen Aufnahmestation und eine Zusammenlegung mit der chirurgischen Ambulanz, drei neue Stationen mit je 32 Betten sowie zusätzliche Infektionsbetten.

Mängel, die sich aus der baulichen Geschichte des Hauses als Kaserne ergeben, werden behoben. Unterschiedliche Geschosshöhen behinderten die Arbeitsabläufe. Durchgehende Verbindung der Gebäude Nord und Süd fehlten, Keller waren teilweise nicht begehbar oder durchfeuchtet. Ein stark sanierungsbedürftiges Ver- und Entsorgungsnetz wird jetzt behoben. Erneuert werden auch die Aufzugsanlagen und die gesamte Klimatechnik.

Dithmarscher Betriebe hatten sich im Rahmen der europaweiten Ausschreibung in Arbeitsgemeinschaften um den Großauftrag beworben. Das Gewerk Rohbau ging an die Firma Riedel Bau aus Schweinfurt. Die Franken waren mit rund 7,5 Millionen Euro der wirtschaftlichste Anbieter. Vorbereitet wurde der Vertrag vom Planungsring Mumm. Gearbeitet wird nach dem Tariftreuegesetz. Die Firma Riedel hat dem Auftraggeber zugesagt, Dithmarscher Firmen bei der Ausführung des Auftrags nach Möglichkeit mit zu berücksichtigen.

Für den Bodenaushub der Baugrube, die insgesamt 27.300 Kubikmeter umfasst, rechnen die Planer mit 1.700 Lastwagen-Fahrten. Um den anschließend benötigten Beton anfahren zu können, sind 1.670 Betonmischer-Touren erforderlich. Diese Fahrzeuge werden insbesondere die Esmarchsstraße und Moltkestraße passieren, was bei der bisherigen Parkregelung nicht realisierbar wäre. Zusammen mit dem Ordnungsamt der Stadt Heide und der örtlichen Polizei wurde eine Regelung für den Baustellenverkehr abgestimmt.

Landrat Dr. Jörn Klimant: "Das größte Bauprojekt des Kreises Dithmarschen stellt alle Beteiligten vor eine besondere Herausforderung. Wir bauen bei vollem Betrieb für die Menschen in der Region das moderne, leistungsstarke Klinikum der Zukunft."

Landrat Dr. Jörn Klimant.

Landrat Dr. Jörn Klimant.

Landrat Dr. Jörn Klimant.

Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht im Gespräch mit Dithmarschesn Landrat Dr. Jörn Klimant (Mitte) und dem Leitenden Krankenhausdirektor Harald Stender.

Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht im Gespräch mit Dithmarschesn Landrat Dr. Jörn Klimant (Mitte) und dem Leitenden Krankenhausdirektor Harald Stender.

Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht im Gespräch mit Dithmarschesn Landrat Dr. Jörn Klimant (Mitte) und dem Leitenden Krankenhausdirektor Harald Stender.