04.11.2010

Wenn das Herz aus dem Takt kommt ...

Heide - Oft beginnt es unmerklich und heimtückisch, steigert sich dann und kann schließlich sogar zum Schlaganfall führen - das Vorhofflimmern. Etwa eine Million Deutsche leiden bewusst oder unbewusst an dieser häufigsten Form der Herzrhythmusstörungen. Und oft wird sie erst spät vom Patienten bemerkt. Müdigkeit, Schlafstörungen, bewusstes Wahrnehmen des Herzschlags und Herzrasen sind Symptome, die zunächst gern übergangen werden. Es kommt oft vor, den meisten Patienten ist jedoch wenig darüber bekannt.

Der "Ambulante Coronarsportverein Dithmarschen" befasst sich daher in einer öffentlichen Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft der Deutschen Herzstiftung stattfindet, am Mittwoch, 10. November, um 19 Uhr im Heider "Tivoli" mit dem Thema. Der renommierte Kardiologe Priv.Doz. Dr. Thomas Rostock vom Universitären Herzzentrum Hamburg referiert unter dem Titel "Herz aus dem Takt: Vorhofflimmern, die häufigste Rhythmusstörung des Menschen" über Entstehung, Erkennung und Behandlung der betroffenen Patienten. Dabei geht er besonders auf die neuesten therapeutischen Methoden ein, die auch in seinem Herzzentrum angewandt werden. Der Eintritt steht allen Interessierten offen und ist kostenlos.

Im Anschluss an den Vortrag stehen der Referent sowie der niedergelassene Kardiologe Dr. Christian Lüer sowie Dr. Gerald Ould, Oberarzt in der medizinischen Klinik am Westküstenklinikum (WKK), und Frank Jordan, Leiter der Invasiven Kardiologie am WKK, für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von dem Heider Internisten Dr. Hans Hinrichsen.

Im Vorfeld der Veranstaltung machte Dr. Lüer, Vorsitzender des Coronarsportvereins, noch einmal deutlich, wie wichtig Kenntnisse über die bedrohliche Krankheit sind: "Mit zunehmendem Alter steigt auch die Gefahr. Bei Menschen über 60 sind bereits vier bis sechs Prozent betroffen, über 80-jährige leiden zu 9 bis 16 Prozent unter Vorhofflimmern." Die Rhythmusstörung kann im Verlauf, so Dr. Lüer weiter, zu nachhaltigen gesundheitlichen Schäden führen und ist als bedeutsame Volkskrankheit einzustufen.

Die Veranstaltung ist Teil der bundesweiten Herzwochen vom 1. bis zum 30. November und wird von der Deutschen Herzstiftung sowie vom Medizinischen Qualitätsnetz Westküste (MQW) unterstützt. Traditionell lädt der Ambulante Koronarsportverein Dithmarschen jährlich einmal zu einer Vortragsveranstaltung mit renommierten Referenten ein, wobei in jedem Jahr ein anderes Herzproblem thematisiert wird.

Am Modell zeigt Dr. Christian Lüer, wo das Vorhofflimmern im Herzen entsteht und auf die Herzkammern übergreift. (Foto: Kienitz)