30.04.2015

Volkskrankheit Asthma Besonders Kinder und Jugendliche sind betroffen

Andauerndes Husten, ein Gefühl der Enge in der Brust, Pfeifgeräusche beim Atmen und immer wieder diese plötzlichen Anfälle von Atemnot. Insbesondere viele Kinder kennen die Symptome leider nur zu gut. Dahinter verbirgt sich eine weit verbreitete Krankheit: Asthma. Bei Kindern und Jugendlichen ist Asthma inzwischen die häufigste chronische Erkrankung. Etwa jedes zehnte Kind ist davon betroffen und etwa die Hälfte derer, die als Kind Asthma haben, werden es auch als Erwachsene nicht mehr los. Die Zahl der Erkrankungen nimmt seit einiger Zeit stetig zu –

insbesondere in den Industriestaaten. Weltweit leiden etwa 300 Millionen Menschen unter Asthma. Die Krankheit ist für geschätzt circa 180.000 Todesfälle im Jahr verantwortlich. Da Asthma damit längst ein globales Problem darstellt, hat die Global Initiative for Asthma (GINA) den 5. Mai jedes Jahres zum Welt-Asthmatag ernannt, um die Aufmerksamkeit für die Krankheit zu erhöhen und Aufklärung und Behandlung zu verbessern. Auch in diesem Jahr finden am 5. Mai weltweit Veranstaltungen zum Thema Asthma statt, bei denen sich Betroffene, Angehörige und Interessierte informieren können.

Asthma bronchiale – so die genaue Bezeichnung der Krankheit – beschreibt eine chronische Entzündung der Atemwege. Die Symptome sind nicht dauerhaft vorhanden, sondern treten plötzlich auf und können sich rasch verschlechtern, bis hin zu einem Asthmaanfall, der lebensbedrohlich sein kann. Hierbei verkrampfen sich die Muskeln der Bronchien, zusätzlich schwellen die Schleimhäute stark an, sodass das Atmen schließlich unmöglich wird.


Asthma ist nicht gleich Asthma

Generell werden zwei Formen von Asthma unterschieden: das allergische und das nicht-allergische Asthma. Beim allergischen Asthma sind die Anfälle auf Überempfindlichkeiten oder Allergien gegen bestimmte Stoffe zurückzuführen. Häufige Auslöser sind Hausstaubmilben und Tierhaare. Das allergische Asthma geht in vielen Fällen mit anderen typischen allergischen Erkrankungen einher wie Heuschnupfen oder Neurodermitis und tritt meist im Schulalter und bei jungen Erwachsenen auf.

Das nicht-allergische Asthma kann dagegen nicht auf bestimmte allergische Reaktionen zurückgeführt werden. Die Auslöser sind stattdessen oft sehr unspezifisch. Staub, Tabakrauch oder auch zu kalte Luft können beispielsweise Attacken auslösen. Aber auch psychische Faktoren wie Stress oder emotionale Aufregung können Ursache für Asthmaanfälle sein. Ein weiterer häufiger Auslöser des nicht-allergischen Asthmas sind Infektionen der Atemwege. Dieses sogenannte Infektasthma tritt insbesondere bei Babys und Kleinkindern auf.

Vor allem bei Erwachsenen können auch Mischformen der beiden Asthmaformen auftreten. Die Betroffenen leiden nicht selten an einer besonderen Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten, beispielsweise Acetylsalicylsäure, dem Wirkstoff von Aspirin und anderen Kopfschmerzmitteln.

Die genauen Ursachen für eine Erkrankung mit Asthma sind bisher nicht hinreichend geklärt. Medizinische Forschungen haben jedoch gezeigt, dass die Veranlagung für Asthma vererbt werden kann. Zusätzlich müssen allerdings weitere Faktoren hinzukommen, um tatsächlich eine Erkrankung zu verursachen. In Betracht kommen hier beispielsweise schädliche Umwelteinflüsse wie Abgase, Staub oder Zigarettenrauch. Auch übertriebene Hygiene kann bei Kindern zu einer Unterentwicklung des Immunsystems und damit zu Asthma führen. Nach neueren medizinischen Studien hat sich darüber hinaus Übergewicht als zusätzlicher Risikofaktor erwiesen.

Einfache Diagnose – gezielte Therapie

Dr. med. Christian Freyer, Facharzt für Lungen und Bronchialheilkunde am Westküstenklinikum Heide (WKK), erklärt, wie Asthma diagnostiziert werden kann: „Wir haben hier am WKK prinzipiell das volle Spektrum an Diagnostik und Therapie für Erkrankungen der Atmungsorgane zur Verfügung. Bei Asthma haben wir neben dem intensiven Patientengespräch zwei grundlegende Möglichkeiten der Diagnostik – die Spirometrie und den Peak Flow Test. Bei der Spirometrie messen wir das Luftvolumen der Lunge und die Geschwindigkeit, mit der die Luft ein- und wieder ausgeatmet wird. Der Peak Flow Test misst die maximale Ausatmungsgeschwindigkeit. Beides gibt uns deutliche Hinweise auf eine mögliche Asthmaerkrankung und die Schwere ihrer Ausprägung.“

Zu den Therapiemöglichkeiten erklärt Dr. Freyer: „Asthma kann leider nicht komplett geheilt werden, aber mit gezielter Therapie können wir die Krankheit kontrollieren. Ziel ist es, die Symptome möglichst weit zu verringern. Dazu gehören neben der medikamentösen Behandlung auch nicht-medikamentöse Maßnahmen, wie Anti-Allergie-Therapien, Patientenschulungen oder gezielte körperliche Aktivität. So besteht eine gute Chance, dass Asthmapatienten nur wenig oder gar keine Einschränkungen im Alltag hinnehmen müssen.“

Bewusst mit der Krankheit zu leben, ist daher für die Betroffenen wichtig. Auch der Welt-Asthmatag sollte daher ein fester Termin im Kalender sein. 

Information

Im Rahmen des Welt-Asthmatages informiert das Bildungszentrum des Westküstenklinikums Heide die interessierte Bevölkerung rund um das Thema Asthma. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 21. Mai 2015 von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr in Raum 0.20 des Bildungszentrums für Berufe im Gesundheitswesen in der Esmarchstraße 50 in Heide statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Interessierten sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Als Referenten werden Dr. med. Christian Freyer, Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde am Westküstenklinikum Heide, und Dr. med. Sabine Anders, Fachärztin für Lungen- und Bronchialheilkunde in der Lungenpraxis Heide, zu der Krankheit und einem Leben mit Asthma informieren.  

Über die Westküstenkliniken

Die Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide (WKK) bilden das wichtigste medizinische Zentrum an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste und sind zugleich drittgrößtes Gesundheitsunternehmen des Bundeslandes mit insgesamt 801 Klinikbetten. Das Westküstenklinikum Heide ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg und verfügt zudem über ein Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen. Beide Krankenhäuser versorgen mit ihren insgesamt 23 Kliniken und Instituten jährlich rund 31.000 Patientinnen und Patienten stationär und teilstationär sowie etwa 50.000 ambulant. Weitere 45.000 Patientinnen und Patienten werden jährlich in den Medizinischen Versorgungszentren des WKK behandelt. Mit rund 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind die Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH größter Arbeitgeber der Region. Informationen im Internet unter www.westkuestenklinikum.de und www.bildungszentrum-wkk.de.    

Weitere Informationen: Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Doris Büttner Tel.: 0481 / 785-1018, dbuettner@wkk-hei.de