Brunsbüttel - "Ein Ende der Notfallversorgung in unserem Krankenhaus können und werden wir nicht hinnehmen." Jutta Dohr, 1. Vorsitzende des Fördervereins des Westküstenklinikums Brunsbüttel, und ihre Stellvertreterin Karin Süfke geben sich angesichts der jüngsten Entwicklung kämpferisch. Sie sind sich einig, dass den Krankenkassen der Standpunkt der Bevölkerung im südlichen Dithmarschen deutlich gemacht werden muss. Dazu hat der Förderverein verschiedene Aktionen angeschoben, von Anzeigen über eine Unterschriftenaktion bis zur persönlichen Ansprache des Vorstandsvorsitzenden der AOK NordWest, Martin Litsch.
Im Mittelpunkt der ersten Aktion steht eine Unterschriftensammlung, die dem AOK-Chef bereits bei der Podiumsdiskussion am 21. Februar übergeben werden soll. Zentrale Forderung der Aktion: Die Kassen sollen einem Sicherstellungszuschlag für das Westküstenklinikum zustimmen, um Ungerechtigkeiten, die durch die Randlage des Krankenhauses entstehen, auszugleichen. Die Unterschriftenlisten werden nicht nur im WKK und in verschiedenen Arztpraxen, sondern auch im Rathaus und im Bürgerbüro ausliegen. Darüber hinaus werden Vertreter des Fördervereins an verschiedenen Tagen, unter anderem am Sonabend, 18. Februar, am Eingang des Edeka-Marktes Frauen in Brunsbüttel um Unterschriften werben. Jutta Dohr: "Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger im südlichen Dithmarschen, sich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen, wenn sie das WKK in seiner jetzigen Form erhalten wissen möchten."
Darüber hinaus wird eine Zeitungsanzeige geschaltet, in der sich nahezu alle Ärzte südlich von Meldorf und auch einige aus dem nördlichen Kreis Steinburg für die Rettung der Notfallversorgung am WKK Brunsbüttel aussprechen. Dazu hatte der Förderverein alle infrage kommenden Mediziner angesprochen.
Direkt an die AOK-Versicherten wendet sich die dritte Aktion: Sowohl in den Arztpraxen, als auch im Westküstenklinikum selbst werden Postkarten ausliegen. Darin können sich die AOK-Mitglieder direkt an den Chef ihrer Krankenkasse wenden und sich für ihr Krankenhaus stark machen. Das Ausfüllen der Karte ist in wenigen Minuten erledigt. Die Mitglieder des Fördervereins sammeln die Karten dann regelmäßig ein, frankieren sie und senden sie an den AOK-Vorstand in Dortmund.
Damit ist die Fantasie des WKK-Fördervereins jedoch noch nicht erschöpft. Unterstützt vom Edeka-Frischemarkt Frauen werden die Einfallstraßen nach Brunsbüttel ab Mittwoch, 22. Februar, mit großen Bannern versehen, die den Erhalt der Notfallsversorgung am WKK fordern. Karin Süfke: "Wer nach Brunsbüttel kommt, wird bereits am Eingang der Stadt sehen, dass die Bevölkerung hinter ihrem Krankenhaus steht." Das Banner wird vier Wochen lang an der B5, in der Olof-Palme-Allee und an der alten B5 (Südseite) zu sehen sein.
Der Protest war entstanden, weil sich die Krankenkassen geweigert hatten, einen Sicherstellungszuschlag für das WKK Brunsbüttel zu gewähren. Stattdessen wurde eine deutliche Reduzierung des Angebots für Patienten gefordert; dazu zählen unter anderem der Wegfall der Intensivmedizin und der Notfallversorgung am Wochenende. Das wiederum trifft auf den massiven Widerstand von Belegschaft und Bevölkerung in Brunsbüttel und der weiteren Umgebung.
17.02.2012
Unterschriften-Protest gegen Wegfall der Notfallversorgung im WKK Brunsbüttel

Jutta Dohr, die 1. Vorsitzende des Vereins.

Jutta Dohr, die 1. Vorsitzende des Vereins.

Jutta Dohr, die 1. Vorsitzende des Vereins.