Heide – Eine der psychiatrischen Tageskliniken des Westküstenklinikums ist „in die Stadt“ gezogen. Ab sofort werden die Patienten in den neuen Räumlichkeiten in der Lindenstraße 1-3 in Heide behandelt. Der Umzug gehört zum Gesamtkonzept der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, das eine verstärkte tagesklinische und ambulante Therapie der Patienten sowohl „vor Ort“, als auch im Westküstenklinikum vorsieht.
„Der Kreis Dithmarschen gilt bereits seit den 1970er Jahren als vorbildlich in der Weiterentwicklung der gemeindenahen psychiatrischen Behandlung der Patienten. Diese Tradition setzen wir mit dem neuen Angebot fort“, sagte Landrat Dr. Jörn Klimant bei der Eröffnung der Tagesklinik. Mit der Inbetriebnahme werde das erfolgreiche Konzept einer niederschwelligen Versorgung der psychisch Kranken in Dithmarschen konsequent fortgesetzt. Dr. Klimant: „Mit einem von fünf Regionalbudgets in Schleswig-Holstein sind wir bundesweit ein Vorbild für zukünftige Sektor übergreifende Versorgungsbereiche im Gesundheitswesen.“
Darüber hinaus gebe es Pläne, die bereits sehr gute Kooperation zwischen Kreis, Westküstenklinikum und Brücke Dithmarschen weiter auszubauen. Die Zukunft werde zeigen, wie unter optimaler Nutzung der unterschiedlichen Ressourcen eine neue psychosoziale Struktur entsteht.
„Die moderne Psychiatrie setzt zunehmend auf eine nicht-stationäre Versorgung der Patienten, die dann auch außerhalb des Krankenhauses stattfinden kann. Wir erwarten davon auch eine weitere Verbesserung der psychosozialen Versorgung“, erläutert Dr. Thomas Birker, Chefarzt der WKK-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Das werde unter anderem dadurch begünstigt, dass die Bevölkerung dem Themenbereich Psychiatrie und psychische Erkrankungen in den vergangenen Jahren deutlich offener gegenübergestanden habe.
In den neuen Räumen verfügt die Tagesklinik über 20 Plätze. „Dabei bieten wir die Behandlung nahezu aller psychiatrischer Krankheitsbilder an“, berichtet Annette Güldenring, die Leiterin der Einrichtung und Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. „In der Therapie bemühen wir uns um ein Höchstmaß an Flexibilität, um allen Patienten mit ihren individuellen Bedürfnissen und Fragestellungen gerecht werden zu können.“ Dazu stehe dem Team ein breites Spektrum an therapeutischen Optionen zur Verfügung.
Wichtigstes Kriterium für die Aufnahme der Patienten ist eine weitgehende Selbstständigkeit. Sie müssen die Nächte und Wochenenden in der heimischen Umgebung verbringen und erleben neben der Therapie somit ein gutes Maß an „Alltag“, den es zu bewältigen gilt.
Neben der Tagesklinik wird auch der Verein „Nervennahrung“ in das ehemalige AOK-Gebäude in die Lindenstraße umziehen. Dabei handelt es sich um einen Treffpunkt für Menschen mit Psychiatrieerfahrung, dessen Ziel es ist, die soziale Integration von psychisch erkrankten Menschen zu fördern.
Gegenüber dem bisherigen Standort der tagesklinischen Behandlung „S3“ unter dem Dach des Westküstenklinikums stehen jetzt mehr und größere Räume zur Verfügung. Auch eine eigene Ergotherapie sowie eine großzügig ausgestattete Küche sind mittlerweile Teile des Angebots. Neben Annette Güldenring gehören eine Fachärztin, eine Diplompsychologin, zwei Pflegekräfte, ein Sozialarbeiter, zwei Ergotherapeutinnen und eine Arzthelferin zum Team der Tagesklinik.
01.03.2012
Psychiatrische Tagesklinik in neuen Räumen

Chefarzt Dr. Thomas Birker (re.) und das Team der Tagesklinik unter Leitung von Oberärztin Annette Güldenring (4.v.r.). (Foto: WKK/Kienitz)

Chefarzt Dr. Thomas Birker (re.) und das Team der Tagesklinik unter Leitung von Oberärztin Annette Güldenring (4.v.r.). (Foto: WKK/Kienitz)

Chefarzt Dr. Thomas Birker (re.) und das Team der Tagesklinik unter Leitung von Oberärztin Annette Güldenring (4.v.r.). (Foto: WKK/Kienitz)