28.07.2012

Neue Gesundheitsministerin zeigt großes Interesse am Westküstenklinikum

Heide - Bei Ihrem ersten Besuch im Westküstenklinikum zeigte die neue Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie  und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Alheit, großes Interesse an der Struktur des Hauses, aber auch an den Problemen des Krankenhauswesens. Landrat Dr. Jörn Klimant verdeutlichte während des Besuchs die kommunalpolitischen Voraussetzungen dafür, dass das WKK in Dithmarschen so hochgradig akzeptiert werde. Er betonte darüber hinaus den hohen Grad der Identifikation der Bevölkerung mit dem Kreis.

In einem Vortrag erläuterte WKK-Geschäftsführer Harald Stender die Besonderheiten der beiden Dithmarscher Krankenhäuser und betonte die hohe Qualität der medizinischen Versorgung an der Westküste. Darüber hinaus ging er auf die Themen Baumaßnahmen, 6K-Verbund, Regionalbudget Psychiatrie und Sicherstellungszuschlag für das WKK Brunsbüttel ein.

Ein besonderes Augenmerk richtete Stender auf die verschiedenen Kooperationsformen mit niedergelassenen Ärzten in der Region. "Wir verfügen inzwischen über 49 unterschiedlichste Kooperationsvereinbarungen auf mehreren Gebieten", betonte der Krankenhauschef während des ministeriellen Besuchs, der in einer ausgesprochen entspannten und freundschaftlichen Atmosphäre verlief.  

Der ambulante Bereich stand dann auch im Mittelpunkt eines Besichtigungsrundgangs. Prof. Dr. Fritz S. Keck erläuterte der Ministerin die Arbeitsweise in der Zentralen Patientenversorgung, die seit Jahren mit ansteigenden Fallzahlen zu kämpfen hat. Tatsächlich tragen die Krankenhäuser immer stärker auch zur ambulanten Versorgung der Bevölkerung bei.

In den Gesprächen wurden auch die Probleme des Westküstenklinikums beziehungsweise der schleswig-holsteinischen Krankenhäuser deutlich. Dabei verwies Harald Stender insbesondere auf den niedrigen Basisfallwert, auf den ärztlichen Nachwuchsmangel und die mangalhafte Finanzierung einer "Rund-um-die-Uhr-Versorgung". Zum Abschluss des Besuchs von Kristin Alheit brachte er eine Reihe von Wünschen an das Ministerium vor:

  1. Eine deutlich stärkere Parteinahme für die Krankenhäuser und damit verbunden eine stärkere Positionierung gegenüber Kostenträgern und Kassenärztlicher Vereinigung.
  2. Einsatz für eine bessere Finanzierung des Krankenhauswesens auf Bundesebene.
  3. Ein optimiertes Landeskrankenhausgesetz, dass unter anderem die Versorgungsgebiete besser definiert und hinsichtlich der Telemedizin einen modernen Datenschutz favorisiert.
  4. Eine Stärkung der kommunalen Trägerschaft bei Krankenhäusern.
  5. Unterstützung bei der Fusion der nordfriesischen und Dithmarscher Krankenhäuser.
  6. Stärkere Unterstützung bei Modellprojekten.
  7. Eine Neuordnung des Rettungsdienstes, bei dem Aufgaben auf die Rettungsassistenten übertragen werden können, um die Notärzte zu entlasten.

Ministerin Alheit versprach, die Wünsche zu prüfen und sagte bei einem Teil der Forderungen ihre Unterstützung zu.

 

Prof. Dr. Fritz. S. Keck, Chefarzt der Medizinischen Klinik (li.) erläutert der Ministerin die Arbeitsweise in der Zentralen Patientenversorgung. (Foto: WKK/Kienitz)