Heide - Von diesem Jahr an werden die Rettungsassistenten der Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) in Heide ausgebildet. Dazu erhält das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen einen zweigeschossigen Anbau mit Schulungs- und Seminarräumen, Büros und Funktionsräumen. Das Highlight des Gebäudes ist jedoch eine mit Autowracks und anderen originalgetreuen Nachbildungen bestückte Halle, in der Rettungsfälle simuliert werden können. Baubeginn für die Akademie ist Ende Mai; die Bauzeit wird je nach Witterung acht bis neun Monate dauern. Die Baukosten betragen 2,6 Millionen Euro. Als Bauträger hat das Westküstenklinikum einen entsprechenden Förderbescheid der Landesregierung erhalten.
"Mit der neuen Akademie tragen wir als größter Rettungsdienst in Schleswig-Holstein dazu bei, die Notfallrettung und den qualifizierten Krankentransport auch in Zukunft sicher zustellen. Die moderne Bildungseinrichtung sorgt außerdem für eine hohe Attraktivität der Ausbildung zum Rettungsassistenten", erläutert Michael Reis, Geschäftsführer der Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH. Der erste theoretische Unterrichtsblock beginnt im August 2009 - allerdings noch in den bereits vorhandenen Räumen des Bildungszentrums.
Betrieben wird die Akademie durch die Rettungsdienst-Organisation. Jedoch werden durch die räumliche Nähe zum bestehenden Bildungszentrum erhebliche Synergieeffekte genutzt werden. Dies gilt vor allem bei der Raumnutzung und beim Personaleinsatz der Dozenten und Lehrkräfte. Das BBG, das zu den Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH gehört, ist bereits heute für die Durchführung der Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen der RKiSH zuständig ist. "Unser Bildungszentrum hat bereits große Erfahrung bei der Organisation von Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen im Gesundheitswesen. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Kurse und Seminare geradezu explosionsartig zugenommen. Insofern rundet die Anbindung der Rettungsdienst-Akademie das Angebot in Heide ab und sichert den Stellenwert unserer Institution", sagt Harald Stender, Geschäftsführer der Westküstenkliniken.
Mit der Gründung der Akademie soll auch die Ausbildungsform innerhalb der RKiSH auf eine 3-jährige Ausbildung umgestellt werden. Die derzeitige zweijährige Ausbildung ist nach Überzeugung der RKiSH nicht mehr geeignet, die hohen Ansprüche an den Beruf des Rettungsassistenten zu erfüllen. Auch war es bisher die Regel, dass die Auszubildenden den Schulbesuch selber zahlten, jetzt wird die RKISH jungen Menschen eine berufliche Perspektive in einem regulären Anstellungsverhältnis als Auszubildender bieten. Das Modell ist damit einmalig in Schleswig-Holstein.
Die Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein organisiert seit 2005 die Notfallrettung und den qualifizierten Krankentransport in den Kreisen Dithmarschen, Pinneberg und Rendsburg-Eckernförde und seit 2007 auch im Kreis Steinburg. Insgesamt zählen 27 Rettungswachen zur Kooperation. Diese Standorte ermöglichen durch die bedarfsgerechte Vorhaltung von qualifiziertem Personal und modernem Material im Regelfall, dass bei einem Notfallereignis innerhalb von 12 Minuten ein Rettungsmittel vor Ort sein kann. In der Geschäftsstelle Heide werden alle Maßnahmen und Vorkehrungen für die Erbringung der Rettungseinsätze im gesamten Einsatzgebiet geplant und entwickelt. Die Bearbeitung des gesamten Zahlungsverkehrs wird im Kompetenzzentrum in Pinneberg erledigt.
Der Anbau auf dem Gelände des Westküstenklinikums wird eine Grundfläche von 1100 Quadratmetern und einen umbauten Raum von 5500 Kubikmetern aufweisen. Die Räumlichkeiten befinden sich im Untergeschoss, im Erdgeschoss sowie in einem Obergeschoss.