11.04.2013

Maya tröstet die Schwerstkranken

Brunsbüttel - Sie ist sensibel, ein wenig scheu und sie nähert sich den Patienten nur nach Aufforderung. Doch gerade diese Eigenschaften macht sie bei den Schwerstkranken im Westküstenklinikum Brunsbüttel so beliebt. Dabei braucht die Therapiehündin Maya oft gar nicht viel zu machen, obwohl sie so einige Kunststückchen "auf Lager" hätte. Meistens reicht ihre tröstende Anwesenheit und ihre Geduld, sich streicheln zu lassen - schon ist eine gedankliche Brücke zwischen Therapeutin und Patient gebaut. "Wir haben bereits einige Erfahrung mit dem Einsatz eines Therapiehundes auf unserer geriatrischen Station gesammelt. Das möchten wir gern auch auf unsere palliativmedizinisch versorgten Patienten erweitern", erläutert Dr. Henrik Herrmann, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin und Geriatrie.

Ermöglicht wird der Einsatz von Maya und ihrem "Frauchen", der erfahrenen Gesundheits- und Krankenpflegerin Martina Leibig, durch eine Spende des Lions Club Dithmarschen, der das Projekt mit 1000 Euro sponsert und damit vorerst für ein Jahr sichert. Nach einer Testphase kann Maya jetzt regelmäßig zur therapeutischen Unterstützung eingesetzt werden. "Die Therapiehündin hilft uns dabei, dass sich die Patienten öffnen und ihre eigentlichen Wünsche mitteilen. Damit können wir dann die bestmöglichen Therapien einleiten", erläutert Funktionsoberarzt Olaf Wulfen. Dabei nimmt die Nachfrage ständig zu. Zurzeit werden bereits zehn der 70 internistischen Patienten in der Abteilung palliativmedizinisch betreut. Bei der Palliativmedizin handelt es sich um die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit unheilbaren Krankheiten.

Maya, die selbst regelmäßig tiermedizinisch untersucht und auch geimpft wird, hat bereits eine umfassende Ausbildung hinter sich. Trainiert wurde und wird die Mischlingshündin von Martina Leibig, die neben ihrer Arbeit als Pflegekraft im WKK auch eine Hundeschule leitet. "Wir haben mit Hilfe von Maya bereits nach kurzer Zeit Erfolge erzielen können", berichtet die Hundetrainerin. "Fast alle Patienten, die wir angesprochen haben, wollten sich auf sie einlassen. So konnten wir oft schnelle therapeutische Fortschritte erzielen."

Die fünfjährige Maya ist im Übrigen die zweite Therapiehündin, die im Brunsbütteler Krankenhaus eingesetzt wird. Die ebenfalls sehr beliebte "Flocke" ist bereits seit Jahren in der Geriatrie des WKK tätig und gilt dort als fester Bestandteil des Teams.

Wie Axel Schultz, kaufmännischer Leiter des WKK Brunsbüttel berichtete, habe sich der Lions Club Dithmarschen bereits zuvor für die Palliativzimmer im WKK Brunsbütttel engagiert und einige Tausend Euro für die Renovierung gespendet. "Unsere 63 Mitglieder im Kreis sammeln in den Aktionen jährlich zwischen 60.000 und 70.000 Euro, die dann zu gut 80 Prozent in die Region zurückfließen", erläuterte Clubpräsident Jan Peters, der diesmal bei der Spendenübergabe von Prof. Dr. Klaus Noweck vom Club-Distrikt Nord (zuständig für 105 Clubs) unterstützt wurde. Prof. Noweck erzählte zudem von den humanitären Hilfen seiner Organisation, die zuweilen auch weit über Deutschland hinausreichen. Jüngstes Beispiel: Die Anschaffung von einfachen Trinkwasseraufbereitsungsanalgen für Dritte-Welt-Länder.

Freuen sich über die Spende (v. li.): Funktionsoberarzt Olaf Wulfen, Dipl.-Ing. Jan Peters, Präsident des Lions Club Dithmarschen, und die Gesundheits- und Krankenpflegerin Martina Leibig mit Maya. (Foto: WKK/Kienitz)