Brunsbüttel – Wer die Wiederbelebungsmaßnahmen nach einem Herzstillstand seit seiner Führerscheinprüfung wieder vergessen oder es nie gelernt hat, kann seine Kenntnisse am 24. und 25. September im Foyer des Westküstenklinikums Brunsbüttel wieder auffrischen. Jeweils von 9 bis 16 Uhr werden dort Übungen anhand von Reanimationspuppen angeboten. Außerdem gibt es Informationsstände rund um das Thema, an denen zum Beispiel der Einsatz von Defibrillatoren demonstriert wird. Und auch ein Rettungswagen des Rettungsdienstes der Kreise in Schleswig-Holstein (RKiSH) kann besichtigt werden. Darüber hinaus kann ein Zimmer der Intensivstation besichtigt werden – damit wird die gesamte Rettungskette von der Laienreanimation bis zur Intensivmedizin dargestellt.
„In jedem Jahr überleben bundesweit bei 75.000 Reanimationen nur 5000 Personen, unter anderem weil die anderen anwesenden Menschen nicht wissen, wie sie bei einem Herzstillstand helfen“, erläutert Gesundheits- und Krankenpfleger Gerd Boie die Initiative. Als Leiter der Intensivstation organisiert Boie die beiden Mitmach-Tage im Rahmen der „Woche der Wiederbelebung“, die von der Stiftung Deutsche Anästhesiologie ins Leben gerufen wurde.
Der plötzliche Herztod ist mit bis zu 100.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen. Durch eine einzige fehlende Aktion des Herzens kann es plötzlich ausfallen und einen Kreislaufstillstand verursachen. Dann zählt buchstäblich jede Sekunde, denn ohne Reanimation verringert sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen um zehn Prozent je Minute. Und nach fünf Minuten kann bereits alles zu spät sein. Wer so etwas beobachtet – und zumeist findet solch ein Herzstillstand im häuslichen Umfeld, also in er Familie, statt - sollte sofort handeln: 1. Prüfen ob eine Atmung vorhanden ist, 2. die Notrufnummer 112 anrufen, 3. auf den Brustkorb drücken. Bei der Widerbelebungsmaßnahme ist die Herzdruckmassage übrigens viel wichtiger als die Mund-zu-Mund-Beatmung. „Drücken Sie ungefähr 100 Mal pro Minute auf den Brustkorb. Das entspricht in der Geschwindigkeit einem Disco-Beat“, rät Gerd Boie.
Unterdessen hat der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz Reanimation als Pflichtthema im Unterricht empfohlen. Bereits ab dem kommenden Schuljahr können Schüler der siebten Klassen bundesweit in Methoden der Wiederbelebung unterrichtet werden.
Weitere Informationen im Internet: <link https: www.einlebenretten.de _blank external-link-new-window external link in new>www.einlebenretten.de
11.09.2014