HEIDE / BRUNSBÜTTEL / ITZEHOE / NEUMÜNSTER / BAD BRAMSTEDT (pid). Die 3K-Kliniken zogen im Juli 2005 zur Festigung der Kooperation und zur Erweiterung des medizinischen Leistungsangebotes einen weiteren Kooperationspartner hinzu: die Rheumaklinik Bad Bramstedt GmbH. Mit der Ergänzung um einen weiteren Partner wird nun aus dem 3K-Verbund der 4K-Verbund.
Im Jahr 2000 gründeten die Westküstenkliniken Heide und Brunsbüttel, das Klinikum Itzehoe und das Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster als Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft die Kooperation kommunaler Krankenhäuser, kurz 3K-Verbund genannt. Aufgrund der sich ändernden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen beschlossen die Gründungsmitglieder, enger miteinander zu kooperieren, um ihre Position im Wettbewerb zu verbessern und die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten zu optimieren.
Der aufgeführte Handlungsbedarf begründet sich in folgenden Fakten und aktuellen Entwicklungen:
Einführung des DRG-Systems, fehlende Gegenfinanzierung des Personal- und Sachkostenanstiegs, Stärkung des ambulanten Behandlungspotentials zu Lasten des stationären Bereiches, zunehmende Bedeutung des Krankenhausvergleichs, zunehmender Wettbewerb unter den Krankenhäusern mit der Folge eines Konzentrationsprozesses, steigende Anforderungen an das Qualitätsmanagement, rückläufige Investitionsfinanzierung, deutliche Aufwertung der Informationstechnologie.
Aufgrund des genannten Handlungsbedarfs nutzen die Kliniken des 4K-Verbundes nun die Möglichkeit zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, der Weiterentwicklung des medizinischen Leistungsangebotes sowie der Zusammenarbeit unter den Krankenhäusern, da sie über ähnliche Versorgungsaufträge im stationären Bereich verfügen. Weiterhin profitieren die Kliniken untereinander von dem jeweiligen Know-How in verschiedensten Bereichen. "Unser Ziel ist es, eine starke Angebotsposition stationärer, ambulanter und rehabilitativer Leistungen für die Patienten zu schaffen", so Alfred von Dollen, Geschäftsführer des Friedrich-Ebert-Krankenhauses in Neumünster.
Trotz des breiten Versorgungsangebotes der Schwerpunktkrankenhäuser werden Chancen gesehen, gemeinsam wettbewerbsfähige und wirtschaftliche Schwerpunkte zu bilden. Der Prozess zur Spezialisierung bzw. Zentralisierung im stationären Angebot soll auch an den Schwerpunktkrankenhäusern nicht vorbeiführen. Innerhalb des Verbundes sollen die "attraktiven medizinischen Leistungsangebote" erhalten und ausgebaut werden.
Neben der Bildung von medizinischen Leistungsschwerpunkten werden über die reine "Vor-Ort-Versorgung" hinaus Synergieeffekte bei den nicht patientengebundenen Leistungen erzielt (zum Beispiel Einkauf, Marketing, Personal, Technik, Wirtschaftsdienste, EDV, Qualitätsmanagement).
Die Hinzugewinnung des neuen Partners Rheumaklinik Bad Bramstedt bietet die Möglichkeit einige Projekte zu konkretisieren. Hier ist unter anderem die gemeinsame Zusammenarbeit auf den medizinischen Gebieten des Labors, der Radiologie und der Rehabilitation vorgesehen. Auch die Vereinheitlichung von Dienstleistungen durch die Schaffung gemeinsamer IT-Strukturen soll umgesetzt werden. Weiterhin ist eine Bündelung der Stabsstellen wie zum Beispiel Qualitätsmanagement, Innenrevision, Risikomanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing angedacht. Diese Maßnahmen sollen ebenfalls die Zusammenarbeit vertiefen und den Kliniken eine strategische Ausrichtung ermöglichen. "Die Aufnahme der Rheumaklinik in den 3K-Verbund ist für uns ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Marktposition", so Kai Hankeln, Geschäftsführer der Rheumaklinik Bad Bramstedt.
Der Kooperationsvertrag
Die Festigung der Zusammenarbeit erfolgt durch einen unter den Gründungsmitgliedern geschlossenen Kooperationsvertrag. Dieser Kooperationsvertrag beinhaltet vor allem Eckpunkte der gemeinsamen Ziele. Unter anderem ist hier einer der Hauptschwerpunkte die Bildung einer strategischen Partnerschaft. Voraussetzung für die Schaffung einer verbesserten Angebotsposition und die Nutzung von Synergieeffekten ist die vorbehaltlose und vor allem offene Zusammenarbeit innerhalb des Verbundes. Dies hat Gültigkeit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbundskliniken.
Aktivitäten des Verbundes
Während des 3K-Kooperationsvertrages wurden bereits einige Projekte realisiert oder angestoßen. Hier ist unter anderem die Gründung des Holsteinischen Brustzentrums unter Hinzuziehung des Krankenhauses Rendsburg, die Durchführung von vergleichenden Patientenbefragungen und der Aufbau eines internen Krankenhausvergleichs, insbesondere unter Berücksichtigung des Medizincontrollings aufzuführen. Darüber hinaus wurden Einkaufsaktivitäten und Projekte im Rahmen der Personalentwicklung miteinander abgestimmt.
Unter dem Zusammenschluss der 4K-Kliniken wird diese gemeinsame Arbeit fortgesetzt: die Rheumaklinik Bad Bramstedt ist bereits aktiv an dem gemeinsamen Abschluss von Verträgen zur Integrationsversorgung beteiligt, der den Kliniken neue Wege eröffnet.