Heide - "Schwere Beine", Krämpfe beim Laufen, sichtbare Veränderungen an der Hauptoberfläche - spätestens wenn diese Symptome auftreten, ist es höchste Zeit den Arzt aufzusuchen. Der Grund könnte - unter anderem - ein Venenleiden sein. In vielen Fällen handelt es sich dabei um Krampfadern, so genannte Varizen, die offen sichtbar sind oder weit unter der Hauptoberfläche für die Beschwerden sorgen. "Krampfadern sind kein Schönheitsfehler, sondern eine Krankheit, die behandelt werden kann und in vielen Fällen auch behandelt werden muss", erläutert Dr. Marc Olaf Liedke, Chefarzt der Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie am Westküstenklinikum Heide.
Da die Zahl der Patienten mit Venenleiden ansteigt und durchaus auch junge Menschen betroffen sind, hat die Klinik eine Spezialsprechstunde eingerichtet, in der jährlich etwa 500 Beratungen durchgeführt werden. Darüber hinaus gibt es inzwischen einen Experten für Venenleiden in der Abteilung. Arno Bischof, Facharzt für Chirurgie, hat vor kurzem die Zusatzbezeichnung "Phlebologie" erworben. Dabei handelt es sich um ein Fachgebiet, das sich mit der Erkennung und Behandlung von Venenerkrankungen befasst.
Bundesweit leiden jede fünfte Frau und jeder sechste Mann unter Krampfadern. "Wir können dabei also durchaus von einer Volkskrankheit sprechen", erklärt Bischof. Nicht alle Fälle müssen operiert werden. Jedoch allein im WKK Heider werden jährlich etwa 150 entsprechende Eingriffe vorgenommen, in etwa 70 Prozent aller Fälle ambulant. Schwer betroffene Patienten, etwa mit einem "offenen Bein" werden hingegen stationär aufgenommen. Im Vordergrund steht das bei der chirurgischen Behandlung das konventionelle "Stripping", bei dem die Betroffenen Venen operativ entfernt werden. Die Klinik für Viszeralchirurgie bietet zudem auch ein modernes Verfahren der Hitze-Verödung mittels Laser an. Der Fachbegriff für diese Methode lautet "Radiofrequenzobliteration". Allerdings, so Chefarzt Dr. Liedke, werde schonendere diese Methode nur bei entsprechender medizinischer Indikation von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Nach der operativen Behandlung werden die Patienten wieder in die Obhut ihres niedergelassenen Arztes gegeben. Jedoch wird grundsätzlich jeder Operierte nach sechs Wochen noch einmal zur Kontrolle daraufhin untersucht, ob eine ergänzende Behandlung nötig ist.
Bei Venenleiden gibt es vermeidbare Risikofaktoren wie zum Beispiel Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel. Allerdings können auch vererbte Anlagen zu Krampfadern führen. Wenn zum Beispiel alle Eltern und Großeltern welche hatten, ist die Wahrscheinlichkeit in der nächsten Generation ebenfalls sehr groß, daran zu erkranken.
Bundesweit hat sich die Deutsche Venen-Liga des Themas angenommen und den 30. April 2011 zum Deutschen Venentag® erklärt. Weitere Informationen im Internet unter <link http: www.venenliga.de>www.venenliga.de.