22.04.2006

Holsteinisches Brustzentrum entwickelt sich zum größten dezentralen Brustzentrum Deutschlands

Qualität der Arbeit erneut von der Krebsgesellschaft und dem TÜV zertifiziert

Heide/Itzehoe/Neumünster/Rendsburg - Das Holsteinische Brustzentrum (HBZ) hat sich seit seiner Gründung zum größten dezentralen Brustzentrum Deutschlands entwickelt. Die Zahl der Brustkrebs-Operationen steigerte sich von 356 im Jahr 2003 über 437 (2004) auf 478 im vergangenen Jahr.
"Solche Zahlen erreichen in der Regel sonst nur die großen universitären Zentren. Sie zeigen, dass die betroffenen Patientinnen in der Region großes Vertrauen zum Holsteinischen Brustzentrum und den daran beteiligten Krankenhäusern haben", sagte Geschäftsführer Prof. Dr. Oliver Behrens. Besonders am Standort Itzehoe ist die Zahl der Brustkrebs-Operationen von 97 (2004) auf 147 (2005) stark angestiegen.
Im Unterschied zu den Brustzentren in Großstadt-Krankenhäusern und Universitätskliniken sind am Holsteinischen Brustzentrum vier verschiedene Krankenhäuser und ihre Fachkliniken beteiligt: das Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, das Klinikum Itzehoe, das Kreiskrankenhaus Rendsburg und das Westküstenklinikum Heide. Zudem kooperieren niedergelassene Frauenärzte und Radiologen im Einzugsbereich der Kliniken mit dem Brustzentrum.

Die Qualität der Arbeit des Brustzentrums ist jetzt erneut sowohl von der Deutschen Krebsgesellschaft, als auch vom TÜV Süd zertifiziert worden. Dabei wurde positiv vermerkt, dass das Qualitätsmanagement deutlich verbessert worden sei. Eine Neukonzeption der OP-Ordnung, die Entwicklung eines Konzepts für den Sozialen Dienst, ein neues Einarbeitungskonzept für Chemotherapie und einiges mehr sind dem TÜV-Auditbericht zufolge positiv zu bewerten. Ähnlich lobend äußert sich Onkozert, das Zertifizierungsinstitut der Deutschen Krebsgesellschaft in ihrem Audit-Bericht. Das Institut stellt heraus, dass sich Struktur und Vernetzung der unterschiedlichen Standorte deutlich verbessert habe und zudem "eine hohe Konformität der Therapieentscheidungen mit der S3-Leitlinie" erreicht sei. Positiv wurde auch die Verbesserung bei der gerätetechnischen Ausstattung angemerkt; dazu zählt die Anschaffung eines digitalen Mammografiegeräts sowie eines 3D-Sonografiegeräts in Heide. Ingesamt konnte durch die verschiedenen Maßnahmen die Qualität der Arbeit gegenüber den Vorjahren noch einmal deutlich erhöht werden - eine Entwicklung, die vor allem den Patientinnen direkt zugute kommt.

Die Ärztinnen und Ärzte des HBZ wollen jedoch nicht auf dem ohnehin schon hohen Entwicklungsstand bleiben, sondern weiterhin verbessern. Daher finden zweimal pro Jahr an wechselnden Standorten Fortbildungen statt. Zu diesen regelhaften Fachveranstaltungen zählte auch das "5. Symposium des Holsteinischen Brustzentrums", das im Bildungszentrum des Westküstenklinikums Heide stattfand. In fünf Referaten wurden Erfahrungen mit stereotaktisch gesteuerten Vakuumbiopsien und mit Bestrahlungen von Krebszellen ausgetauscht; außerdem wurden alternative beziehungsweise komplementäre Therapieverfahren zur Diskussion gestellt, darunter auch die Möglichkeiten der klassischen Homöopathie.

Um die Entfernung zwischen den einzelnen Standorten zu überbrücken, wurde ein System interdisziplinäre Fallkonferenzen per Video-Übertragung eingerichtet. Die beteiligten Ärzte treffen sich regelmäßig vor den großen Bildschirmen, um besonders schwierige Fälle zu diskutieren und somit die bestmögliche Versorgung der jeweiligen Patientin zu gewährleisten. Patientinnen aus Neumünster, Heide oder Itzehoe können zudem zu einer speziellen Untersuchung nach Rendsburg gebracht werden. Dort sind stereotaktische Vakuumbiopsien möglich, um das Krankheitsbild genau abzuklären.

Eine Arbeitsgruppe Chemotherapie hat unterdessen ein Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeiter sowie eine einheitliche Chemotherapiedokumentation erarbeitet, während die Arbeitsgruppe "Psychosoziale Beratung im Holsteinischen Brustzentrum" unter anderem Konzepte erarbeitet, die die Eigeninitiative der Frauen fördern und eine Unterstützung bei Entwicklung persönlicher Perspektiven ermöglichen soll.

Als Ansprechpartnerin nach außen für Fragen, die das Holsteinische Brustzentrum betreffen, ist inzwischen die "Study Nurse" Karin Kindler-Mehlert eingestellt worden, die unter der Telefonnummer 0481 / 785 2968 oder per Email unter info@holsteinisches-brustzentrum.de Fragen beantwortet.

Gastgeber: Dr. Thomas Kunz, Chefarzt der Frauenklinik am Westküstenklinikum Heide.