25.07.2014

Heider Endoprothetikzentrum: Qualität mit Prädikat

Heide – Als eines der ersten Endoprothetikzentren (EPZ) in Schleswig-Holstein ist die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Westküstenklinikum Heide zertifiziert worden. „Die Gesamtklinik und somit auch das EPZ weisen einen extrem hohen Standard in der technischen und räumlichen Ausstattung auf. Die organisatorischen Abläufe im EPZ sind gut organisiert und strukturiert“, heißt es dazu im Bericht der Auditoren der Firma ClarCert, die die Überprüfung im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) vorgenommen hat. Damit wird dem Heider Zentrum eine hohe Qualität bei der Versorgung von Patienten bescheinigt, die ein neues Hüft- oder Kniegelenk benötigen.

„Die Zertifizierung sehen wir nicht nur als Bestätigung unserer Leistungen, sondern auch als Ansporn, die Abläufe und Verfahren auf hohem Niveau zu halten und stetig zu optimieren“, freut sich Dr. Klaus-Dieter Luitjens. Damit beschreibt der Chefarzt der Klinik auch den Sinn der Zertifizierung: Durch eine ausreichende Anzahl von Operationen, die Vorhaltung von entsprechend geschultem Personal und bestmögliche Abläufe bei der Planung und Durchführung der Eingriffe soll die Versorgung der Patienten auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden. Darüber hinaus bleibt der Einfluss auf das Behandlungskonzept bis zur Mobilisation des Patienten in einer Hand.


Die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Unfallchirurgie
und Orthopädie am Westküstenklinikum Heide.

„Insgesamt müssen mehr als 200 Anforderungen erfüllt werden, bevor es als Zentrum zertifiziert wird. Im Anschluss daran kommt ein so genanntes Auditorenteam bestehend aus entsprechend vorgebildeten Fachärzten in die Klinik, um vor Ort zu überprüfen, ob alles erfüllt ist“, beschreibt Björn-Ola Fechner, beim WKK für das Qualitätsmanagement zuständig, das Vorgehen.

Ein sehr wichtiger Aspekt bei der Kontrolle ist die Zahl der Operationen. „Wir führen mehr als 350 endoprothetische Eingriffe pro Jahr durch. Damit erfüllen wir nicht nur deutlich mehr als die Anforderungen, sondern belegen, dass unsere Klinik an der gesamten Westküste auch bei orthopädischen Operationen sehr geschätzt wird“, erläutert Dr. Luitjens. Neben dem Chefarzt selbst sind weitere drei Hauptoperateure im Zentrum tätig, die allesamt die Anforderung an Facharztstandard und jährliche Mindestanzahl an Endoprothetikeingriffen erfüllen. Insgesamt verfügt die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie über sechs Oberärzte sowie neun Assistenzärzte in der Facharzt-Weiterbildung. Gemeinsam gewährleisten sie, dass Klinik und Zentrum rund um die Uhr und das ganze Jahr über besetzt sind.

Im Rahmen des Endoprothetikzentrums arbeiten die Chirurgen eng mit allen in der Behandlung notwendigen Disziplinen und Berufsgruppen im Rahmen von definierten Behandlungspfaden zusammen - von der Aufnahme über die Operation, die Pflege, Physiotherapie, Sozialdienst bis in die Reha.

Das inzwischen übereichte Zertifikat gilt jeweils für drei Jahre. Es gibt jährlich ein so genanntes Re-Audit, bei der die Qualitätskriterien von externen Gutachtern erneut überprüft werden. Zudem wird die Qualität kontinuierlich durch eigene ausgebildete interne Auditoren geprüft und bewertet. Hierdurch besteht ein ständiger Antrieb zur Optimierung der Behandlung, die allen Patienten in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie zu Gute kommt.

Zusatzinfo: Endoprothetik
Im Rahmen der Endoprothetik werden Implantate als Ersatz der verletzten, erkrankten bzw. unter Verschleißerscheinung leidenden Gelenke eingesetzt. Nötig wird ein solcher Eingriff dann, wenn die konservativen Verfahren nicht mehr ausreichen, um Schmerzen zu bekämpfen oder die Beweglichkeit zu gewährleisten. Am häufigsten kommt es auch im Westküstenklinikum zum künstlichen Ersatz eines Hüft- oder Kniegelenks. Mittlerweile gibt es eine wachsende Vielfalt an unterschiedlichen Implantaten und Operationsverfahren. Welche Methode am besten geeignet ist, entscheiden Arzt und Patient gemeinsam anhand einer Anzahl von individuellen Faktoren wie zum Beispiel Alter, Gewicht, Geschlecht oder Begleiterkrankungen.

 

Mit Hilfe der Neuronavigation ist dem Team um Chefarzt Dr. Luitjens ein individueller und passgenauer Einsatz der Kniegelenksendoprothese möglich. (Fotos: WKK/Bornholt)