25.11.2009

Geballtes Wissen rund um den Kopfschmerz und seine Behandlung

Interaktiver Workshop des 5K-Neurozentrums für Ärzte in Heide - aktuelle Strategien zur Diagnostik und Therapie

Heide - Akut oder chronisch, psychosomatisch bedingt oder chirurgisch zu behandeln - der Kopfschmerz hat viele Gesichter. Sowohl in der Praxis, als auch im Klinikalltag werden die behandelnden Ärzte mit den Symptomen konfrontiert, die nicht immer auf die leichte Schulter genommen werden dürfen. In einem gut besuchten Workshop im Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen am Westküstenklinikum Heide setzten sich anerkannte Experten des 5K-Klinikverbundes mit den Strategien zur adäquaten Untersuchung und Behandlung auseinander.

So erfuhren die anwesenden Krankenhausärzte und ihre niedergelassenen Kollegen, wie bei akutem Kopfschmerz als Notfall zu verfahren ist. Bereits anhand der Anamnese und klinischen Untersuchung, erläuterte Prof. Dr. Hans-Christian Hansen, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Psychiatrie am Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, lasse sich bei Beachtung kritischer Einzelheiten klären, um welche Art eines Kopfschmerzes es sich handele und ob eine weitergehende apparative Diagnostik notwendig sei.

Ergänzend setzte sich Prof. Dr. Andreas Thie, Chefarzt der Kliniken für Neurologie am Westküstenklinikum Heide und am Klinikum Itzehoe mit der Frage auseinander "Chronische Kopfschmerzen in der Notaufnahme - und warum sie heute Nacht geklärt werden müssen …". "Chronische Kopfschmerzen sind nicht nur ein Problem in der Hausarztpraxis, sondern auch eine häufige Fragestellung in der stationären Medizin, die meistens besondere Anforderungen an Diagnostik und Therapie stellen", erläuterte Prof. Thie.

Prof. Dr. Thomas Rechlin, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und konsiliarische Neurologie am Krankenhaus Rendsburg setzte sich in seinem Vortrag mit psychosomatische Aspekten bei Kopfschmerzen auseinander und wie dem begegnet werden kann. Dazu boten er und seine Mitarbeiter praktische Entspannungsübungen mit der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson an, die von den Teilnehmern gern angenommen wurden.

In einigen Fällen kann - oder besser: muss - der Neurochirurg bei Kopfschmerzen hinzugezogen werden; zum Beispiel dann, wenn das CT oder MRT eine Hirnblutung oder einen Tumor als Ursache der Kopfschmerzsymptomatik zeigt. Darüber hinaus wurde über bewährte Operationsmethoden beim attackenartig auftretenden Gesichtsschmerz, der so genannten Trigeminusneuralgie, berichtet. Dr. Urs Nissen, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Westküstenklinikum Heide, erläuterte an Fallbeispielen, wann sein Fachgebiet zur Behandlung des Kopfschmerzes gefragt ist.

Mit großem Praxisbezug erläuterte Claus-Stark Tiedgen, leitender Physiotherapeut am WKK Heide die physiotherapeutischen Aspekte bei der Behandlung des Kopfschmerzes. Dazu boten er und Silke Bünz, leitende Masseurin am WKK, außerdem praktische Erläuterungen der verfügbaren Methoden für die Ärzte an, die für eine Auflockerung des Programms sorgten.

Vor dem Workshop trafen sich namhafte Neuromediziner des 5K-Klinikverbundes - alle Mitglieder des 5K-Neurozentrums - zum Erfahrungsaustausch (v. l.): Prof. Dr. Hans-Christian Hansen, Dr. Andreas Christoph Arlt, Dr. Urs Nissen, Prof. Dr. Andreas Thie, Dr. Ulrich Pulkowski, Dr. Martin von Ekesparre. (Foto: WKK/Kienitz)