Heide, 1. März 2018. „Notfall Personal: Akademisierung im Gesundheitswesen – Ausweg oder Irrweg?“ lautet der Titel eines Symposiums mit Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg, zu dem die Westküstenkliniken am kommenden Mittwoch, 7. März, um 16 Uhr in das Bildungszentrum an der Esmarchstraße in Heide einladen.
Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist mittlerweile nicht nur im ländlichen Raum ein Thema sondern hat auch die Metropolregionen erreicht. Ein Lösungsweg kann die weitere Akademisierung der Gesundheitsberufe beispielsweise durch die Ausbildung so genannter Physician Assistants sein.
„Durch die Verteilung und Delegation medizinischer Aufgaben in multiprofessionellen Teams können Mediziner und Pflegekräfte gleichermaßen entlastet werden“, erklärt WKK-Geschäftsführerin Dr. Anke Lasserre und fügt hinzu: „In den USA, Großbritannien oder den Niederlanden stellt der Physician Assistant bereits ein etabliertes Bindeglied zwischen Ärzten, Pflegekräften und Patienten dar. In Deutschland stößt das Berufsbild aber noch auf Vorbehalte.“
Nicht so in den Westküstenkliniken. Mit Martina Dichting ist eine Studierende zum Physician Assistant bereits in der Klinik für Notfallmedizin an den WKK im Einsatz. Sie wird auf dem Symposium gemeinsam mit einem bereits ausgebildeten Physician Assistant über ihre Erfahrungen und ihre Motivation erzählen.
Als weitere Experten für die Diskussion haben die Westküstenkliniken die Chefärztin der Medizinischen Klinik IV am Klinikum Rheine, Dr. Angela Grothe-Reith, die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe Nordwest und den Ärztlichen Direktor des Westküstenklinikums Brunsbüttel, Dr. Henrik Herrmann, eingeladen.
Zuvor wird der Studiendekan für den Fachbereich Gesundheit an der Dualen Fachhochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe, Prof. Dr. Marcus Hoffmann, den Impulsvortrag halten. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg wird in seinem Grußwort auf den Fachkräftebedarf und mögliche Antworten eingehen:
„Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs müssen neue Ansätze gefunden werden, um die Versorgung in Zukunft sicherstellen zu können. Dazu zählen auch Modelle wie die Ausbildung von Physician Assistants. Eine Akademisierung der Gesundheitsberufe ist kein Allheilmittel, aber ein solches Modell kann dazu beitragen, Kliniken deutlich zu entlasten. Delegation ärztlicher Leistungen wird in Zukunft eine wichtigere Rolle einnehmen. Es geht dabei nicht mehr um die Frage, wer wem was zutraut. Vielmehr wird ein steigender Handlungsdruck dazu führen, gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegeberufen aber auch mit anderen Gesundheitsberufen zukunftsweisende und berufe-übergreifende Strategien zu entwickeln. Mit dem Symposium schaffen die Westküstenkliniken dafür einen guten Rahmen“, so Minister Garg.
Die gesamte Veranstaltung wird von dem Journalisten Dirk Schnack moderiert. Interessierte sind herzlich willkommen. Um eine Anmeldung unter der E-Mail-Adresse <link>aemisch@wkk-hei.de wird jedoch gebeten.
„Ich freue mich auf eine anregende Diskussion mit vielen erhellenden Gedanken zum Einsatz von Physician Assistant im klinischen und niedergelassen Bereich“, so Dr. Anke Lasserre.