Klinik für Kinder- und Jugendmedizin erhält eine aus Spendenmitteln
finanzierte Pflegevorrichtung
Heide - Zu klein oder zu früh geborene Babys können im Westküstenklinikum Heide (WKK) ab sofort noch besser versorgt werden. In einem neuartigen, transportablen Pflegebett werden Neugeborene jetzt stressfrei vom Kreißsaal auf die Intensivstation der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin verlegt, ohne umgebettet werden zu müssen. Dabei kann die mobile Pflegevorrichtung sowohl als Inkubator ("Brutkasten"), als auch als Wärmebett eingesetzt werden.
Ermöglicht wurde die Anschaffung mit erheblichen Spendenmitteln, die der Kinderklinik in den vergangenen Monaten zugekommen waren. Auch der Verein der Freunde und Förderer des Westküstenklinikums Heide unter Vorsitz von Herrn Landrat a. D. Karl-Heinrich Buhse hat sich wesentlich daran beteiligt.
Um kranke Babys kurz nach der Geburt auf die Intensivstation verlegen zu können, mussten sie bisher mehrfach von einer Pflegevorrichtung in eine andere umgebettet werden. Dies war ebenfalls erforderlich, wenn ein Kind beispielsweise vom Inkubator ins Wärmebett gelegt werden konnte.
In Zukunft ist das einfach: Die "Giraffe", so der Name des Geräts, lässt sich per Knopfdruck von einem einfachen Wärmebett in einen Inkubator verwandeln und umgekehrt. Zudem ist es mobil und lässt sich von Station zu Station transportieren. Dies wird besonders zum Zuge kommen, wenn Kreißsaal und Klinik für Kinder- und Jugendmedizin neben einander im Neubau des WKK untergebracht werden.
Neben den auf der Hand liegenden Vorteilen, bietet die "Giraffe" Ärzten und Pflegepersonal einige zusätzliche Besonderheiten an, die bei der Versorgung des kranken Kindes sehr hilfreich sein können. Dazu zählen eine patentierte Drehmatratze, ein Röntgenkassetten-Tablett, eine intern aktivierte Bettneigung, eine eingebaute Waage, ein Luftbefeuchter mit Servosteuerung und vieles mehr. Darüber hinaus ist eine kontinuierliche Überwachung der lebenswichtigen Funktionen integriert und auch die Möglichkeit zur Beatmung und Absaugung von Atemwegssekreten ist möglich.
Auch für die Eltern wird der Umgang mit dem Neugeborenen erleichtert. Wenn sich Mutter und Kind besonders nahe sein wollen, sorgt beispielsweise ein integrierter Strahler für die nötige Versorgung des Babys mit Wärme. Durch die niedrige Position der Liegefläche und eine rotierende Matratze wird zusätzlich der Abstand zwischen Eltern und Kind verringert. Zum so genannten "Känguruhen" ist es dann nur nur noch ein kleiner Schritt. Dabei wird das Baby der Mutter auf die Brust gelegt, ohne dass die lebensnotwendigen Verbindungen unterbrochen werden müssten.
Mit der Anschaffung der Multifunktions-Pflegevorrichtung wird das Westküstenklinikum auch den eigenen hohen Ansprüchen gerecht. Das Perinatalzentrum des WKK erfüllt alle Voraussetzungen für eine Maximalversorgung. Geburtshelfer, Kinderärzte, Hebammen und Kinderkrankenschwestern arbeiten dabei eng zusammen. Falls ein Baby krank, zu früh oder unter erschwerten Bedingungen zur Welt kommt, stehen Kinderärzte zur sofortigen Unterstützung und Behandlung bereit. Die räumliche Nähe des Kreissaales zur Kinder- und Jugendmedizin ist eine wichtige Voraussetzung zur schnellen Erstversorgung des Neugeborenen in kritischen Situationen. Die Kinderintensiv-, Neu- und Frühgeborenenstation ist rund um die Uhr mit einem ärztlichen Schichtdienst besetzt und gewährleistet mit speziell ausgebildeten Kinderintensivschwestern und Kinderphysiotherapeuten die optimale Behandlung auch schwerstkranker Kinder.