11.10.2012

Ehrendoktorwürde für Chefarzt am Westküstenklinikum

Heide/Riga - Prof. Dr. Fritz S. Keck (60) ist mit der Ehrendoktorwürde der Lettischen Universität zu Riga geehrt worden. Der Chefarzt der Medizinischen Klinik am Westküstenklinikum Heide erhielt die Auszeichnung für seinen Einsatz bei der Ausbildung junger Mediziner im internationalen Austausch. Der Titel "Doctor honoris causa Universitatis Latviensis" wurde ihm in einer Feierstunde in der Universität verliehen.

Bereits seit 2003 pflegt Prof. Keck die Kontakte nach Riga. Damals hatte er den Ordinarius für Innere Medizin bei einer Vortragsveranstaltung in Burg / Dithmarschen kennengelernt. Kurz darauf erhielt er seine erste Gastprofessur in Lettland. "Als ich das erste Mal eine Vorlesung in Riga hielt, war ich vor allem vom dortigen Winter beeindruckt. Wir konnten mit dem Auto über die zugefrorene Düna ans andere Ufer gelangen", erinnert sich der Chefarzt.

Seit dieser Zeit hält Prof. Keck regelmäßig Vorlesungen über sein Spezialfach der Endokrinologie, also der Lehre von den Hormonen. Vor etwa zwei Jahren übernahm er dann auch die Vorlesungen in Statistik und Methodenlehre. Dabei kommen ihm seine Neigung zur Mathematik und sein früheres Psychologiestudium zugute. Die Vorlesungen werden in Blockform in englischer Sprache gehalten, so dass sich der Chefarzt jeweils eine Woche pro Fach und Studienjahr in Riga aufhalten muss.

"Mein ansonsten eher privates Engagement wird vom Westküstenklinikum nachdrücklich unterstützt", freut sich der Medizinprofessor, der auch in seiner "Heimatuniversität" Ulm und am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, lehrt. Tatsächlich kommt der Einsatz auch dem Westküstenklinikum zugute. Seit Jahren schon hospitieren immer wieder bis zu zehn lettische Studenten pro Jahr am WKK, gelegentlich auch welche aus Ulm. Und gelegentlich bewerben sie sich auch auf eine Stelle als Assistenzarzt in Heide. Die Sprache stellt dabei kein so großes Hindernis dar, da viele akademisch gebildete Letten über gute bis sehr gute Deutschkenntnisse verfügen. Der Traum von Prof. Keck ist es jedoch, das Westküstenklinikum als Krankenhaus zu etablieren, an dem die Studenten aus Riga anerkanntermaßen einen Teil ihrer Ausbildung absolvieren können.

In der lettischen Hauptstadt selbst fühlt sich der Heider Chefarzt mittlerweile sehr wohl: "Ich habe dort Freundschaften schließen können und freue mich immer auf den Aufenthalt in Riga." Trotz der nicht unproblematischen Vergangenheit seien die Menschen dort ausgesprochen deutschfreundlich.

Prof. Dr. Dr. h. c. Fritz Sixtus Keck ist seit 1996 Chefarzt am WKK Heide. Nach dem Studium der Medizin und der Psychologie war er in Heidelberg und Ulm tätig und wurde dort zum Internisten, Endokrinologen und Gastroenterologen ausgebildet. Als Wissenschaftler hat sich Prof. Keck vor allem in den internistischen Teilbereichen der Endokrinologie und Diabetologie sowie der Gastroenterologie und des Stoffwechsels einen Namen gemacht. Zu seinen wichtigsten Forschungen zählen der Schilddrüsenhormon-Stoffwechsel und die kontinuierliche Blutzuckermessung. Der Chefarzt ist aktiv in verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften tätig. So ist er zum Beispiel Gründungsmitglied in der Schleswig-Holsteinische Diabetes Gesellschaft, der Norddeutschen Diabetesgesellschaft, der Deutsche Gesellschaft für Adipositasforschung und der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Geriatrie in der DDG.

Der Rektor der Universität zu Riga, Prof. Dr. Marcis Auzins (li.), überreicht die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Fritz S. Keck. (Foto: Toms Grinbergs, Latvijas Universitates Preses centrs)