06.11.2015

Darmkrebszentrum des WKK erhält erneut Gütesiegel der Deutschen Krebsgesellschaft

Das Darmkrebszentrum des Westküstenklinikums Brunsbüttel und Heide gGmbH erhält erneut das Gütesiegel der Deutschen Krebsgesellschaft. Das Zertifizierungssiegel wurde bereits vor drei Jahren erstmalig an das interdisziplinäre Ärzteteam aus Gastroenterologen, Radiologen, Pathologen, Onkologen, Strahlenexperten, Chirurgen, Fachschwestern und Stomatherapeuten vergeben. „Um für jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept zu erstellen, nutzen die hochqualifizierten Experten modernste Diagnose- und Therapieverfahren. Die Umsetzung erfolgt unter enger Einbeziehung der Angehörigen und des Hausarztes“, erklärt Dr. Anke Lasserre, Geschäftsführerin des Westküstenklinikums Brunsbüttel und Heide gGmbH. Zum Prüfsiegel gehört nicht nur die entsprechende medizinische Ausstattung, eine hohe Behandlungsqualität und eine entsprechende Erfahrung, sondern auch die Bereitschaft, sich regelmäßig fort- und weiterzubilden, ein ständiger Austausch zwischen verschiedenen fachlichen Kollegen zu suchen und sich an wissenschaftlichen Studien zu beteiligen. 

Hohe Chance auf Heilung bei frühzeitiger Diagnose
Darmkrebs zählt zu einem der häufigsten bösartigen Krebserkrankungen bei Männern und Frauen. Rund 63.000 Menschen erkranken jährlich an Dickdarm- oder Enddarmkrebs, dabei steigt das Risiko an Darmkrebs zu erkranken ab dem 50. Lebensjahr an. Bei familiärer Belastung kann die Erkrankung leider schon viel früher auftreten. Für Patienten mit diesem Risiko bietet das WKK eine humangenetische Beratung in Kooperation mit dem Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Campus Kiel an. Eine gezielte Vorsorge, um diese Erkrankung rechtzeitig erkennen zu können, ist ein wichtiger Schritt. Wird Darmkrebs im Frühstadium diagnostiziert, kann eine Heilung in bis zu 90 Prozent erzielt werden. Die Symptome von Darmkrebs sind sehr unspezifisch. „Der Patient fühlt sich vielleicht schwächer, verliert Gewicht oder hat veränderten Stuhlgang. Bei Blutbeimengungen im Stuhl sollte der Patient handeln. Jedoch haben die meisten Patienten anfänglich keine Schmerzen oder Beschwerden, so dass die regelmäßige Vorsorge entscheidend ist“ erklärt Dr. Thomas Eibisch, Leiter des Darmkrebszentrums am WKK Heide und Facharzt für Viszeralchirurgie, die Symptome. 

Rund um Behandlung am WKK
„Zunächst veranlassen wir eine Dickdarmspiegelung. Diese kann bei einem niedergelassenen Arzt oder in der Medizinischen Klinik 1 des Westküstenklinikums (Chefärzte Prof. Dr. Dr. h.c. Fritz Sixtus Keck und Prof. Dr. Thomas Herrmann) vorgenommen werden. Polypen (Geschwulste) werden abgetragen und aus auffälligen Befunden Proben entnommen. Bei Nachweis von Krebs setzen wir weitere Diagnostik wie Ultraschalluntersuchungen, Computer- sowie Kernspintomographien (CT und MRT) ein“, so der Gastroenterologe Prof. Dr. Thomas Herrmann. Anschließend wird durch ein Expertengremium ein auf den Patienten abgestimmtes individuelles Behandlungskonzept aufgestellt. Hierbei wird auch entschieden, ob vor einer Operation eine Strahlen- oder Chemotherapie empfohlen wird. Alle Behandlungsverfahren sind im WKK möglich, so dass der Patient von der Diagnostik bis hin zur Therapie alles an einem Ort durchlaufen kann. 

Operation der kleinen Schnitte
Etwa 90 Prozent der Operationen bei Darmkrebs werden im WKK mit der Schlüsselloch-Chirurgie - der OP der kleinen Schnitte - durchgeführt. Dabei kann auf die große Eröffnung der Bauchhöhle verzichtet werden und hochauflösende Kamerasysteme bieten die Möglichkeit wie unter einem Mikroskop mit bisher nicht erreichter Genauigkeit zu operieren. Die Rate an Komplikationen wie Wundinfektionen kann dadurch minimiert werden. Wie Studien zeigen, bestehen durch dieses Verfahren keinerlei Einschränkungen der onkologischen Langzeitergebnisse. „Für viele Patienten ist es überraschend, dass sie wenige Tage nach der OP wieder entlassen werden können“, erklärt Dr. Eibisch. „Der Patient ist durch den minimalinvasiven Eingriff viel schneller mobil und kann zügiger in sein familiäres Umfeld zurück. Damit erreichen wir für den Patienten eine schnellere Erholung und eine stabilere psychische Konstitution. Und diese ist besonders bei Krebserkrankungen sehr entscheidend.“

Das Wichtigste für den Patienten ist, dass er alles aus einer Hand erhält: Informationen über Vorbeugemaßnahmen, Durchführung der Vorsorgeuntersuchungen und der Diagnostik sowie das gesamte Therapiespektrum und anschließende Ernährungsberatungen. 

Kontakt:
Darmkrebszentrum am Westküstenklinikum Heide, Esmarchstraße 50, 25746 Heide,  Telefon: 0481/ 785 – 1301, Email: darmkrebszentrum@wkk-hei.de, www.wkk-darmkrebszentrum.de

Team um Prof. Dr. Thomas Herrmann (li.) und Dr. Thomas Eibisch (5. v. li.)