25.08.2011

Brustkrebs: Früherkennung kann Leben retten

Marne - Langjährige Studien haben gezeigt, dass die Früherkennung von Brustkrebs das Leben der betroffenen Patientinnen retten kann. In Schleswig-Holstein ist daher ein sogenanntes Screening eingeführt worden. Dabei handelt es sich um eine Reihenuntersuchung, die in ländlichen Regionen vor allem in einem mit einem hochmodernen und strahlungsarmen Röntgengerät bestückten Bus ("Mammobil") vorgenommen wird. In einem Vortrag zum Thema "Mammographie-Screening" am Mittwoch, 31. August, will der Programmverantwortliche Arzt, Dirk Hoeft von der Radiologischen Praxis Heide, mit Vorurteilen und Irrtümern aufräumen.  Er erläutert die Vorteile des Programms, zeigt aber auch die Grenzen auf. Die Veranstaltung, die vom Chefarzt der Frauenklinik am Westküstenklinikum Heide, Dr. Thomas Kunz moderiert wird, findet im Medizinischen Versorgungszentrum Marne, Königstraße 19 - 21, statt und beginnt um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Im Mittelpunkt des Vortrags will Dirk Hoeft vor allem den Nutzen der Früherkennung und des Screeningverfahrens erläutern. "Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung der Frauen in Deutschland und immer noch die am häufigsten zum Tode führende bösartige Erkrankung -  und das, obwohl 80 bis 90 Prozent heilbar sind, wenn der Tumor kleiner als zwei Zentimeter und keine Lymphknoten befallen sind", gibt der Radiologe zu bedenken. Dennoch sei die Beteiligung am Vorsorgeprogramm in Schleswig-Holstein geringer als im Bundesdurchschnitt. Um einen Effekt auf die Gesamtsterblichkeit zu haben, wird eine Beteiligung von 70 Prozent angestrebt; bislang liegt sie im Land bei 50 Prozent.

Eine Auswertung durch das landesweite Krebsregister hat indessen gezeigt, dass durch das Screening gerade die kleinen Geschwülste mit den guten Heilungschancen entdeckt werden. In den ersten zwei Untersuchungsrunden hat das Ärzteteam im südwestlichen Schleswig-Holstein bei 0,9 Prozent der untersuchten Frauen bösartige Veränderungen entdeckt, die dann auch frühzeitig behandelt werden konnten.

Übrigens: Die Brustkrebsinzidenz, also die jährliche Neuerkrankungsrate, nimmt von Ost nach West und von Süd nach Nord zu. In Schleswig-Holstein ist die Gefährdung demnach entsprechend hoch.