15.03.2010

"Bakterien" auf der Suche nach Schwachstellen

Aktion Saubere Hände im Westküstenklinikum Heide

Heide (rjs) Beim Aktionstag "Saubere Hände" im Westküstenklinikum Heide traten diesmal die "Bakterien" selbst in Aktion, und zwar in Form fantasievoll verkleideter Schülerinnen und Schüler der Schule für Pflegefachkräfte. Bestückt mit UV-Lampen, Wagen voller Desinfektionsmittel und so genannten Handklatsch-Präparationsschalen gingen sie auf die Stationen, um Mitarbeitern ihr Desinfektionsverhalten aufzuzeigen. Die Heider Aktion ist origineller Teil eines bundesweiten Aktionstages.

"Wir gehen auf zwei Weisen vor", erklärt Milica Djuric-Wucherpfennig, Hygienefachkraft und Initiatorin des Projektes. " Wir lassen ärztliches und pflegerisches Personal die Hände nach ihrer eigenen Routine desinfizieren und überprüfen mögliche Schwachstellen, zum Beispiel die Daumenfalte oder die Fingernägel, unter UV-Licht. Zeigen sich dort bräunliche Verfärbungen, müssen diese Stellen gründlicher eingerieben werden.

Außerdem, so die Expertin weiter, habe man Handabklatsch-Proben genommen, die im Labor daraufhin untersucht würden, ob und welche Keime vorhanden seien. Bei gründlichem Desinfektionsvorgehen sind Mitarbeiter und Patienten gleichermaßen vor dem Norovirus oder anderen Keimen besser geschützt. Zugute kommt das den Patienten, aber auch die Besucher im Westküstenklinikum können sich selbst besser schützen, denn alle öffentlichen Waschräume sind mit dem Desinfektionsmittel ausgestattet.

In Deutschland treten ca. 500.000 Krankenhausinfektionen pro Jahr auf. Deshalb raten Experten, so häufig wie möglich die Hände zu desinfizieren, um die Infektionszahl zu reduzieren. "Vorzeigbar ist da die Bilanz im Westküstenklinikum", erläutert Prof. Dr. Sixtus Keck, Chefarzt der Medizinischen Klinik. "Wir verbrauchen so viel Handdesinfektionsmittel wie nur wenige andere Kliniken. Pro Patient und Tag desinfizieren die Kollegen und Mitarbeiter im WKK 18 bis 36 Mal ihre Hände. Der deutschlandweite Durchschnitt liegt dagegen mit sechs Mal deutlich niedriger."

Als Bakterie verkleidet ließ sich Krankenpflegeschülerin Gesa Clausen (re.) von Milica Djuric-Wucherpfennig und Prof. Dr. Sixtus Keck die Tests erläutern.

In phantasievoller Weise machten Schülerinnen und Schüler der Heider Pflegeschule die Aktion "Saubere Hände" im Westküstenklinikum zu einem Erlebnis. (Fotos: WKK/ Jaschke-Schröder)