17.11.2009

5K-Klinikverbund sagt Fehlern den Kampf an - Patientensicherheit genießt höchste Priorität

Bad Bramstedt/Rendsburg/Heide/Itzehoe/Neumünster - Rund 200 Führungskräfte aus Medizin, Pflege und Verwaltung haben sich auf der 9. Herbstklausurtagung in Ahrensburg mit dem Thema "Fehlermanagement und Fehlerkultur auseinandergesetzt.

Vier Impulsreferate zum Thema Fehlermanagement standen am Beginn der Veranstaltung. Namhafte Referenten beleuchteten medizinische, juristische und Marketing-Aspekte des Themas, das durch Arbeitsverdichtung, Belastung der Mitarbeiter und steigende Anforderungen im Klinikalltag zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Am Nachmittag beschäftigten sich die Krankenhausmitarbeiter in Workshops vertiefend mit den Aspekten: "Warum passiert das immer mir? - Fehler aus Patientensicht", "Schon wieder etwas Neues - Brauchen wir ein Fehlermanagement?", "Fehlerkultur heute und morgen - Was machen die Fehler unter dem Teppich?" und Konsequenzen nach Fehlern - (wie) wollen wir aus Fehlern lernen?"

Die Präsentation der Workshopergebnisse zeigte, dass eine Prozessverbesserung im Bereich Fehlermanagement unerlässlich ist. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur die Einführung eines Risiko-Management-Systems notwendig ist, sondern auch vorbeugend gehandelt werden muss, bevor Schaden entsteht, der den Patienten trifft. Dies kann vor allem durch eine Sensibilisierung der Mitarbeiter gewährleistet werden, denn ein Großteil der Beinahe-Fehler und Fehler entsteht durch fehlende oder schlechte Kommunikation - in allen Branchen.

"Wenn wir dafür sorgen, dass die Kommunikation untereinander besser funktioniert, und aus Fehlern, die passiert sind, Konsequenzen ziehen, profitieren alle - Patienten und Mitarbeiter", ist Alfred von Dollen, Vorstand des 5K-Verbundes und Geschäftsführer des Friedrich-Ebert-Krankenhauses Neumünster, überzeugt. "Dafür ist es wichtig, dass wir unsere Mitarbeiter motivieren, Fehler bzw. Beinahe-Fehler offen zu legen. Nur so können identische oder ähnliche Fehler zukünftig verhindert werden."

Der 5K-Verbund wird in den kommenden Monaten die Voraussetzungen für ein einheitliches krankenhausübergreifendes System des Fehlermanagements schaffen.

Kurzprofil 5K-Verbund

Dem im Jahr 2000 gegründeten Klinikverbund gehören die Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide, das Klinikum Itzehoe, das Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, das Kreiskrankenhaus Rendsburg-Eckernförde und das Klinikum Bad Bramstedt an. Alle Kliniken zusammen weisen 7000 Mitarbeiter auf, die jährlich ambulant und stationär knapp 200.000 Patienten behandeln. Die Gesamtzahl der Betten beträgt 3500. Der 5K-Verbund gehört damit zu den führenden Anbietern im Gesundheitsbereich.

Eines der Hauptziele des Verbundes ist die Verbesserung der standortnahen medizinischen Versorgung der Patienten in Schleswig-Holstein. Dazu wurde ein modernes und leistungsfähiges Netzwerk geschaffen, um das Leistungsspektrum auszubauen und die Ausbildung der Mitarbeiter zu verbessern. Darüber hinaus profitieren die Kliniken untereinander - und damit auch die Patienten - von dem jeweiligen Wissen in den verschiedensten Bereichen.

Klausurtagung des 5K-Verbundes in Ahrensburg.