Die Ausbildung kurz erklärt!
Ausbildung

Ein Job mit Verantwortung

Notfallsanitäter*in

Notfallsanitäter*innen leisten medizinische Erstversorgung am Notfallort und kümmern sich um die Versorgung und den Transport des Patienten bis zum Krankenhaus.

Notfallsanitäter*innen sind oft die ersten, die bei einem medizinischen Notfall den Einsatzort erreichen. Weil es bei schweren Autounfällen, Herzinfarkten oder Stürzen häufig auf jede Sekunde ankommt, müssen sie schnell Entscheidungen treffen und augenblicklich handeln. Zunächst verschaffen sie sich einen Überblick über die Lage und den Zustand der betroffenen Personen. Dann entscheiden sie, ob ein Notarzt zum Einsatzort hinzugerufen werden muss. In der Zeit bis zum Eintreffen des Arztes versorgen die Notfallsanitäter*innen die Patienten, leisten Erste Hilfe und führen, falls nötig, lebensrettende Maßnahmen durch. Ist der Arzt am Einsatzort eingetroffen, assistieren sie diesem. Nach der Versorgung werden die Patienten für den Transport vorbereitet. Im Anschluss begleiten sie den Patienten während des Transportes im Rettungswagen. Während des Transportes überwachen sie alle wichtigen Körperfunktionen und greifen sofort ein, wenn sich diese verschlechtern. Neben der medizinischen Versorgung spielt die qualifizierte Betreuung eine zentrale Rolle und das nicht nur im Notfall, sondern auch bei Krankentransporten.

Nach jedem Einsatz rüsten die Notfallsanitäter*innen ihr Fahrzeug für den nächsten Einsatz auf. Sie kontrollieren die Medikamentenbestände, prüfen medizinische Geräte und säubern und desinfizieren die Rettungsmittel. Auch das Führen von Einsatzprotokollen gehört zu ihren Aufgaben.

In der dreijährigen Ausbildung werden umfassende Kompetenzen der Notfallrettung vermittelt. Der erste Teil findet an der RKiSH- Akademie in Heide statt, wo den Auszubildenden durch erfahrene Dozenten ein breit gefächertes theoretisches Wissen und praktische Fertigkeiten vermittelt werden. Zusätzlich können die Auszubildenden am Trainings-RTW, einem eigens für die Aus- und Weiterbildung umgebauten Rettungswagen mit Videokameras und einem modernen Patientensimulator, nahezu jede Situation üben.

Nach dem ersten Theorieblock wechseln die Auszubildenden in die Klinik, wo sie das Erlernte in der Praxis anwenden und ihr medizinisches Grundwissen weiter vertiefen. Danach geht es für sie an die Rettungswache, wo sie insgesamt 18 Monate als dritter Mann oder dritte Frau zu den Einsätzen mitfahren. Geschulte Praxisanleiter weisen sie in den Arbeitsalltag ein und stehen ihnen in jeder Situation zur Seite. Nach 18 Monaten folgt die Kompetenzüberprüfung. Wer diese besteht, wird zum vollwertigen Teil eines Zweierteams.

Informationen auf einen Blick

  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Schulabschluss: Mittlerer Schulabschluss
  • Ausbildungsvergütung: Auf Anfrage
  • Ausbildungsbeginn: 01.02, 01.04., 01.08., und 01.10.
  • Freie Plätze: 88
Details zur Ausbildung

Um zur Ausbildung zugelassen zu werden, ist ein Mittlerer Bildungsabschluss notwendig. Interessenten*innen mit einem Ersten allgemeinbildenden Abschluss können sich ebenfalls bewerben, sofern sie eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer vorweisen können.  Zusätzlich ist eine Teilnahmebestätigung eines Erste-Hilfe-Kurses (9UE) zum ersten Tag der Ausbildung sowie ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintragung zum Tag der Einstellung notwendig. Die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufs und ein Führerschein der Klasse B sind ebenfalls Voraussetzungen für den Ausbildungsbeginn.

Die Ausbildung zum/zur Notfallsanitäter*in wird von der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) angeboten. Der theoretische und praktische Unterricht findet an der RKiSH-Akademie in Heide statt. Die praktischen Ausbildungsteile werden in den Kliniken und an den Rettungswachen im Versorgungsgebiet absolviert.

Neben den schulischen und formellen Voraussetzungen spielt die persönliche Eignung für diesen vielseitigen und spannenden Beruf eine wichtige Rolle. Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen sehen bei ihrer Arbeit oftmals schwere Verletzungen und Erkrankungen. Auch kann nicht jeder Patient gerettet werden. Das erfordert von ihnen hohe psychische Belastbarkeit. Selbst bei schweren Schicksalsschlägen wie dem Tod müssen sie Ruhe bewahren und einfühlsam auf Angehörige eingehen. Interessenten*innen sollten ebenfalls körperlich fit sein, denn sie müssen Patienten auch durch enge Treppenhäuser befördern. Teamfähigkeit, Interesse an Medizin, hohe Lernbereitschaft und Sorgfalt bei der Arbeit vervollständigen das Profil.

Notfallsanitäter*innen tragen eine große Verantwortung, auf die sie in der Ausbildung intensiv vorbereitet werden. Nach dem Abschluss arbeiten sie bei Krankentransport- und Rettungsdiensten, bei Blutspendediensten, städtischen Feuerwehren, Katastrophenhilfswerken oder kommunal organisierten Rettungswachen.

Für jene, die sich weiterqualifizieren möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich fortzubilden: zum Beispiel zum/zur Praxisanleiter*in, zum/ zur Rettungswachenleiter*in. Mit einer Hochschulberechtigung ist nach der Ausbildung auch ein Studium möglich.

Ihre Ansprechpartner

 Henning Sander
Leitung RKiSH-Akademie
Henning Sander
E-Mail schreiben
 Fabian Dunklau
Sekretariat RKiSH-Akademie
Fabian Dunklau
E-Mail schreiben