In den Westküstenkliniken in Heide ist jüngst ein Zwillingspärchen auf natürlichem Wege zur Welt gekommen. Das ist nicht ungewöhnlich. Das Besondere in diesem Fall: Beide Kinder lagen in Beckenendlage. Das heißt, sie kamen mit dem Po zuerst auf die Welt. In der Regel wird in diesen Fällen ein Kaiserschnitt durchgeführt. Auf den konnte das geburtshilfliche Team aber dank hoher Expertise verzichten.

Marta und Maria heißen die beiden Mädchen, die ohne Komplikationen das Licht der Welt erblickten. Die Geschwister hatten es ihrer Mama Alina-Malina Cocilnau und den Geburtshelfern einfacher gemacht, denn sie hatten beide ihren eigenen Mutterkuchen, ihre eigene Fruchtblase und lagen gut im Becken ihrer Mutter.

„Das waren gute Voraussetzungen, um dem Wunsch der Mutter nach einer natürlichen Entbindung nachzukommen“, erklärt PD Dr. Dominque Finas. „Grundsätzlich sind vaginale Entbindungen bei Zwillingsgeburten vollkommen normal. Bei einer Beckenendlage, also wenn ein Kind mit dem Becken voran geboren wird, ist das Risiko für Komplikationen aber höher. Deswegen werden diese Kinder in der Regel mit einem Kaiserschnitt entbunden.“

Der Chefarzt der Klinik hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, die Rate der Kaiserschnitte zu senken und sein Team daher im Umgang mit Kindern Beckenendlagen geschult.

„Durch unsere Expertise wollen wir den Frauen die Wahl geben, sich gut informiert für den einen oder den anderen Geburtsweg zu entscheiden. Der Wunsch der Frau ist für uns entscheidend“, erklärt PD Dr. Finas.

Dabei ist eine natürliche Geburt von Zwillingen in Beckenendlage deutlich aufwändiger. Außer vom Chefarzt wurde die werdende Mutter von Hebamme Renate Stüwe, der Leitenden Oberärztin Dr. Daniela Kühne und Assistenzärztin Dr. Miriam Jeß begleitet. Mediziner der Kinderklinik und ein Anästhesist standen zusätzlich in Bereitschaft, falls doch Komplikationen aufgetreten oder ein Kaiserschnitt notwendig geworden wäre.

Es gab aber keinerlei Komplikationen. Und so hielt die 27 Jahre alte Alina-Malina Cocilnau wenig später ihre beiden gesunden Töchter wohlbehalten in den Armen. Noch am selben Tag fuhren Marta und Maria mit ihren Eltern auch schon nach Hause. Dort warteten die anderen vier Geschwister gespannt auf ihre neuen Schwestern.