18.07.2013

Anästhesietechnische Assistenz - neuer Beruf im Dienst der Patienten

Heide - Kaum ein Teilbereich der Medizin ist in den vergangenen Jahren so stark weiterentwickelt worden wie die Anästhesie. Besonders die Technik hat auch das Berufsbild der dort arbeitenden Pflegefachkräfte verändert. Mit ihren Spezialkenntnissen zählen sie zu den besonders begehrten Mitarbeitern im Gesundheitswesen. Eine vorbeugende Maßnahme gegen den drohenden Fachkräftemangel ist die Ausbildung von eigenen Nachwuchskräften. Das Westküstenklinikum (WKK) startet daher Anfang September mit dem neuen Ausbildungsgang Anästhesietechnische Assistenz, der in Kooperation mit der Akademie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, angeboten wird.

"Mit diesem relativ neuen Berufsbild begegnen wir den Herausforderungen, die der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel besonders bei der Krankenversorgung mit sich bringen", erläutert Sabine Holtorf, Pflegedirektorin im WKK. "Auf der anderen Seite bieten wir eine abwechslungsreiche und praxisnahe Ausbildung mit hervorragenden beruflichen Aussichten."

Im Gegensatz zur allgemeinen Krankenpflegeausbildung werden die Auszubildenden in drei Jahren direkt für die Mitarbeit in der Anästhesieabteilung und deren speziellen Disziplinen qualifiziert. Das Berufsbild ist dabei geprägt durch die Arbeit in hochkomplexen Versorgungsbereichen. Eine spezielle und sich ständig weiterentwickelnde Technik, inklusive komplexer EDV-Anwendungen, sowie die Zusammenarbeit mit mehreren unterschiedlichen Berufsgruppen prägen den Alltag des Anästhesietechnischen Assistenten ebenso wie die fachkundige Betreuung von Patienten vor, während und nach einer Operation. Das beinhaltet unter anderem die Vorbereitung zur Narkose und die Unterstützung des Anästhesisten. Eingesetzt werden die Spezialisten zudem in der Schmerztherapie, aber auch in Funktionsabteilungen wie zum Beispiel Endoskopie oder Notaufnahme.

Während die praktische Ausbildung im Westküstenklinikum stattfindet, wird der theoretische Unterricht in der Lübecker UKSH-Akademie durchgeführt. Entsprechend der Empfehlung der Deutschen Krankenhausgesellschaft wird die Theorie in mindestens 1600 Stunden blockweise unterrichtet. Der praktische Teil umfasst mindestens 3500 Stunden. Eingangsvoraussetzung ist mindestens ein Realschulabschluss oder aber ein Hauptschulabschluss sowie eine mindestens zweijährige Ausbildung.

Das Westküstenklinikum ist nach dem Universitätsklinikum eines der ersten Krankenhäuser in Schleswig-Holstein, die diesen Ausbildungsgang anbieten. Zum 1. September werden die ersten beiden angehenden Anästhesietechnischen Assistenten mit der Ausbildung beginnen und sie voraussichtlich im Sommer 2016 mit der Abschlussprüfung beenden.

Die Mitarbeit in der Anästhesie ist geprägt durch den Einsatz modernster Technik. (Foto: WKK)