20.05.2020

Kaum noch Corona-Patienten in den Westküstenkliniken in Behandlung

Im Krankenhaus in Heide werden nur noch drei Personen mit einer Corona-Infektion behandelt. Die Westküstenkliniken fahren daher ihre Behandlungskapazitäten für Corona-Patienten weiter zurück, bleiben aber für einen erneuten Anstieg der Fallzahlen vorbereitet.

Am 18. März wurde die erste Patientin mit einer bestätigten Corona-Infektion in den Westküstenkliniken in Heide aufgenommen. 21 weitere sollten bis heute folgen. Die meisten davon konnten trotz zum Teil schwerer Verläufe erfolgreich versorgt werden und die Klinik mittlerweile wieder verlassen.

Für die Versorgung der Corona-Patienten hatten die Westküstenkliniken eigene COVID-Bereiche geschaffen. 72 Betten standen für die Versorgung von bestätigten Infektionsfällen und Patienten mit dem Verdacht auf eine Corona-Infektion zur Verfügung. Auf einer eigenen COVID-Intensivstation stehen bis jetzt zehn Beatmungsplätze zur Verfügung.

Aktuell werden in Heide noch zwei Patienten wegen einer COVID-19-Pneumonie behandelt. Eine weitere Person liegt auf der normalen Intensivstation. Sie wurde im Rahmen des seit dem 1. Mai laufenden Aufnahmescreenings positiv auf das Virus getestet, muss aber nicht wegen COVID sondern wegen einer anderen schweren Grunderkrankung versorgt werden.  

Angesichts dieser positiven Entwicklung bei den Patientenzahlen haben die Westküstenkliniken die COVID-Normalstation mit der COVID-Intensivstation zusammengelegt. Damit stehen von heute an räumlich und organisatorisch von den anderen Klinikbereichen getrennt zehn Betten mit Beatmungskapazitäten speziell für COVID-Patienten und weitere fünf Betten in einem Isolationsbereich für Verdachtsfälle zur Verfügung.  

„Trotz dieser Anpassung der Kapazitäten an den eigentlichen Bedarf halten wir aber weiterhin Betten und technisches Gerät vor, sollten die Patientenzahlen durch die umgesetzten Lockerungen der Corona-Beschränkungen wieder steigen“, sagt der Medizinische Geschäftsführer der Westküstenkliniken, Dr. Martin Blümke.  

So wird eine Station mit 18 Betten bis Ende Juli komplett freihalten. Auch die COVID-Intensivstation wird mindestens bis Ende Juli bestehen bleiben, ebenso die Versorgungsstruktur mit den benachbarten Krankenhäusern in Husum, Itzehoe und dem Kreis Pinneberg. Gleichzeitig ist aber die normale Krankenhausversorgung wieder gut angelaufen.  

„Standby bei Normalbetrieb ist ein Kraftakt“, wie Dr. Blümke unterstreicht. „Denn die Räume können nicht mit anderen Patienten belegt werden. Außerdem werden wir viele der Mitarbeiter jetzt erst einmal wieder in der normalen Patientenversorgung einsetzen, müssten sie aber bei Bedarf kurzfristig für die COVID-Bereiche mobilisieren.“ 

Der Geschäftsführer ist nach den Erfahrungen der vergangenen zwei Monate aber mehr als zuversichtlich, dass das gelingen wird.

„Über alle Berufsgruppen hinweg haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Bewältigung der ersten Pandemiewelle großartiges geleistet. Erst vergangene Woche hatten sich noch Pflegekräfte für einen möglichen Einsatz auf der Intensivstation ausbilden lassen“, lobt Dr. Martin Blümke. „Es ist ein tolles Corona-Fight-Team entstanden.“  

Der Geschäftsführer hofft aber, dass die Corona-Fighter nicht wieder gegen das Virus kämpfen müssen.

„Das Virus ist eingehegt, aber noch nicht besiegt. Daher sind wir alle gefordert durch unser Verhalten einen Beitrag dazu zu leisten, dass es nicht wieder ausbricht“, so Dr. Blümke.