11.11.2020

Coronavirus - Zusätzliche Sicherheit für Patienten und Mitarbeiter durch Antigen-Tests

Die Westküstenkliniken setzen beim Aufnahmescreening in ihren Notaufnahmen neben der PCR-Diagnostik jetzt als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme auch die neuen Antigen-Tests ein, um Patient*innen mit einer SARS-CoV-Infektion noch schneller erkennen und isolieren zu können.  

Marie-Therese Stiehler träufelt vorsichtig eine klare Flüssigkeit auf einen Teststreifen, der in eine Kunststoffplatte eingelassen ist. Langsam steigt die Flüssigkeit in dem Streifen auf und hinterlässt eine graublaue Färbung. „Nach 15 Minuten hat man ein Ergebnis“, erklärt die Pharmazeutisch Technische Angestellte (PTA) der Notaufnahme im Westküstenklinikum Heide.

Die neuen Antigen-Tests auf das Coronavirus setzen die Westküstenkliniken seit vergangener Woche parallel zur etablierten PCR-Diagnostik ein, um möglichst schnell Patient*innen mit einer Corona-Infektion identifizieren und isolieren zu können.

Etwa 30 dieser Tests macht Marie-Therese Stiehler pro Schicht. Die meisten sind negativ. So wie auch der vor ihr. „Hätte die Person Corona, würde man jetzt hier eine Linie sehen“, erklärt die junge Frau und zeigt auf den Teststreifen, auf  dem sich lediglich die so genannte Kontrolllinie klar und deutlich abhebt. „Funktioniert eigentlich nicht anders als ein Schwangerschaftstest“, so Marie-Therese Stiehler.

Bei den Antigen-Tests werden im Gegensatz zur PCR-Untersuchung keine Erbgut-Informationen sondern nur die Eiweiß-Bestandteile des Coronavirus nachgewiesen. Das Ergebnis liegt daher schon so schnell vor, während für die Polymerase Kettenreaktion (Polymerase Chain Reaction) – kurz PCR - mehrere Stunden benötigt werden.

Die Antigen-Tests sind zwar auch ungenauer, als die PCR, aber alleine die Geschwindigkeit schafft einen Zeitvorteil und damit mehr Sicherheit.

„Es macht eben einen Unterschied, ob ich einen infizierten Patienten, der ohne Symptome oder Verdacht auf eine Corona-Infektion in die Notaufnahme kommt, schon nach wenigen Minuten identifiziere oder eben erst nach einigen Stunden“, betont die Leiterin der Krankenhaushygiene, Dr. Christiane Sause. „Gerade Patient*innen mit einer hohen Viruslast, die besonders infektiös sind, können wir auf diese Weise schnell erkennen.“

Die Hygienikerin betont aber, dass sich die Westküstenkliniken auf das negative Ergebnis des Tests nicht verlassen sondern parallel immer noch einen PCR-Test laufen lassen.

„Die PCR ist der Goldstandard. Damit wird jedes Test-Ergebnis noch einmal überprüft.“, so Dr. Christiane Sause.

Auch wenn der Antigen-Test einem Schwangerschafts-Test gleicht. So einfach anzuwenden wie der ist er nicht. Es braucht medizinisch vorgebildetes Personal. Und daher suchen die Westküstenkliniken noch Verstärkung unter Menschen, mit medizinscher Ausbildung, die beispielsweise auf 450-Euro-Basis oder auch mit einem festen Arbeitsvertrag als Test-Expert*innen die Teams der Notaufnahme in Heide oder Brunsbüttel verstärken wollen. Interessenten können sich unter der E-Mail-Adresse personalabteilung(at)wkk-hei.de formlos bewerben. 

Marie-Therese Stiehler bereitet die Auswertung des Tests vor.