11.03.2015

Patientensicherheit an erster Stelle im 6K-Verbund

Ob Einkauf, IT, Personalmanagement oder Fort- und Weiterbildung – in verschiedenen Bereichen arbeitet der 6K-Klinikverbund in Schleswig-Holstein bereits seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Jetzt ist ein weiteres gemeinsames Projekt abgeschlossen, das dem Ziel dient, die Patientensicherheit in allen Verbundkliniken zu erhöhen: ein Critical Incident Reporting System (CIRS). 

Dabei handelt es sich um Berichtssysteme, in denen jeder Mitarbeiter anonym und vertraulich auf  kritische Ereignisse oder Fehler hinweisen kann, die als Vorläufer von Zwischenfällen gewertet werden können. Unabhängige Gruppen in den Kliniken analysieren die Meldungen detailliert und versuchen unter Mithilfe von Experten, Systemschwachstellen zu identifizieren und diese auf Sicherheit zu optimieren. 

Kritische Ereignisse und Zwischenfälle, die in der Medizin auftreten, beruhen in der Regel nicht auf dem Fehler eines Einzelnen. Vielmehr entstehen sie aufgrund von vielen Ursachen auf verschiedenen Ebenen einer Organisation sowie äußeren Einflussfaktoren, die unter „unglücklichen Umständen“ zusammenkommen. Ziel ist es, die kritischen Ereignisse zu erkennen, daraus zu lernen und sie durch geeignete Maßnahmen systematisch zu reduzieren. CIRS ist dabei ein sehr effektives Instrument, um die kritischen Ereignisse und Zwischenfälle zu registrieren, die verschiedenen Ursachen zu analysieren, Verbesserungspotenziale zu erkennen und Maßnahmen umzusetzen. Damit ist CIRS ein sehr nachhaltiges Instrument, um die Patientensicherheit in der Medizin systematisch zu erhöhen. Jede CIRS-Meldung ist ein Gewinn und eine Chance zum Lernen. 

Im 6K-Verbund ist es gelungen, das Potenzial für die systematische Erhöhung der Patientensicherheit gemeinsam zu nutzen. Durch enge Kooperation und Austausch zwischen den CIRS-Teams der einzelnen Kliniken wird die Wirksamkeit der CIRS-Meldungen auf alle Kliniken des 6K-Verbundes ausgeweitet. Diese Zusammenarbeit im Bereich Patientensicherheit wurde durch den Vorstand des 6K-Verbundes 2012 beschlossen und im Rahmen eines gemeinsamen Projektes bis 2013 umgesetzt. Mittlerweile ist CIRS in allen 6K-Kliniken fest etabliert. Bis Ende 2014 wurden über 320 CIRS-Meldungen bearbeitet. Damit ist CIRS im 6K-Verbund ein unerlässlicher Bestandteil einer effektiven und klinikübergreifenden Sicherheitskultur geworden.  

Dem 6K-Klinikverbund in Schleswig-Holstein gehören folgende Kliniken an: Das Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, die Imland Kliniken Rendsburg und Eckernförde, das Klinikum Bad Bramstedt, das Klinikum Itzehoe, die Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide sowie das Städtische Krankenhaus Kiel. Die einzigartige Klinik-Kooperation beschäftigt rund 11.500 Mitarbeiter und umfasst rund 4.300 Planbetten mit einem Umsatzvolumen von ca. 670 Millionen Euro. Jährlich werden weit mehr als 150.000 Patienten stationär und 250.000 Patienten ambulant in den Kliniken des 6K-Verbundes behandelt.